Fußball:Schalke-Coach gegen BVB als Psychologe gefragt

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Düsseldorf (dpa) - Mehr Derby geht nicht. "Es gibt kein anderes Duell in Deutschland, das die Massen so elektrisiert wie das Derby", sagt Trainer Jens Keller vom FC Schalke 04 vor dem restlos ausverkauften Heimspiel gegen den Erzrivalen Borussia Dortmund.

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Düsseldorf (dpa) - Mehr Derby geht nicht. „Es gibt kein anderes Duell in Deutschland, das die Massen so elektrisiert wie das Derby“, sagt Trainer Jens Keller vom FC Schalke 04 vor dem restlos ausverkauften Heimspiel gegen den Erzrivalen Borussia Dortmund.

„Jedem ist mit der Vertragsunterschrift klar: Wir haben 32 Bundesligaspiele und zwei Derbys. Das sind die speziellsten Spiele der Saison“, kommentierte BVB-Coach Jürgen Klopp die Bedeutsamkeit der 143. Pflichtbegegnung zwischen den Revier-Rivalen.

Es ist nie ein normales Fußballspiel, wenn Schalke und der BVB aufeinandertreffen. Die Emotionen werden erneut riesig sein, nicht nur unter den 61 973 Fans in der Gelsenkirchener Arena. „Dieses Spiel hat seine eigenen Gesetze, das ist ähnlich wie im Pokal“, meinte Horst Heldt. „Im Derby gibt es keinen Außenseiter, niemand ist Favorit“, ergänzte der Schalke-Manager.

Die aktuellen Fakten indes sprechen doch für eine Favoritenrolle des BVB. Der Champions-League-Finalist der vergangenen Saison hat eine bärenstarke Offensive: Schon 22 Tore haben Robert Lewandowski und Co. in dieser Spielzeit erzielt. 22 Punkte und eine Trefferdifferenz von plus 15 sind die beste Dortmunder Bilanz nach neun Durchgängen. Und die Schalker haben eine klar erkennbare Schwäche: die Defensive.

Mit 19 kassierten die Keller-Profis fast genauso viele Gegentreffer wie die Top-Vereine insgesamt: Bayern München hat vier, der BVB sieben, Bayer Leverkusen neun. Und da gab es noch die Königsklassen-Auftritte dieser Woche: Der BVB siegte beim FC Arsenal 2:1, die Schalker unterlagen dem FC Chelsea zu Hause 0:3. „Abhaken“, ordnete der als Psychologe gefragte Keller kurzerhand an: „Unser Fokus liegt jetzt einzig und allein auf dem Derby.“

Keller bemüht da liebend gern die Statistik. Die ist für die Königsblauen so schlecht nicht: In der vergangenen Saison gewann Schalke beide Revierduelle mit 2:1. Heldt spürt eine „extreme Vorfreude, aber auch eine extreme Anspannung“ und sagt eines ganz deutlich: „Die Dortmunder haben noch eine Rechnung offen.“

Denn auch die Erstliga-Heimbilanz ist mit 18 Siegen der Gelsenkirchener bei zwölf Unentschieden und elf BVB-Erfolgen (72:54 Tore) positiv. Zudem holten die Schalker aus den zurückliegenden sechs Spielen 13 Punkte - ebenso viele wie Dortmund und Leverkusen und nur einen weniger als die Bayern.

„Jeder weiß, worum es geht“, meinte Schalke-Kapitän Benedikt Höwedes, der diese Spiele „natürlich besonders lebt“ und sich speziell für die Duelle mit den Dortmundern aufopfert: „Beim Derby entstehen immer große Emotionen.“ Klopp setzt auf ein leidenschaftliches, hochintensives und faires Spiel. „Wir sind bereit sind, um den kleinsten Vorteil zu kämpfen. Das Komplettpaket BVB-Fußball muss auf den Platz“, sagte Klopp. Dann seien die Chancen seiner Schwarz-Gelben „nicht so schlecht“.

Personell wähnt sich der BVB leicht im Vorteil: Mit Ausnahme der verletzten Profis Sebastian Kehl, Lukasz Piszczek und Ilkay Gündogan kann der BVB seine aktuelle Top-Formation aufbieten. Bei den Schalkern fallen erneut Jefferson Farfan, Klaas-Jan Huntelaar, Marco Höger und Kyriakos Papadopoulos aus. Die Einsätze von Jermaine Jones und Kevin-Prince Boateng sind fraglich.

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