Fußball:Rückzug Niersbachs aus FIFA und UEFA gefordert

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Berlin - Gegen den Entschluss des zurückgetretenen DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach, seine Posten im Exekutivkomitee des Weltverbandes FIFA sowie des Europäischen Verbandes UEFA zu behalten, regt sich Widerstand.

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Berlin - Gegen den Entschluss des zurückgetretenen DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach, seine Posten im Exekutivkomitee des Weltverbandes FIFA sowie des Europäischen Verbandes UEFA zu behalten, regt sich Widerstand.

Dies berichtet die „Welt am Sonntag“. „Konsequenzen kann man nicht teilweise ziehen, sondern ganz oder gar nicht. Herr Niersbach muss seine Ämter niederlegen“, zitierte die Zeitung ein namentlich nicht genanntes Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees. „Es ist offensichtlich, dass er bei dem Umgang mit dem Skandal um die Weltmeisterschaft 2006 Fehler gemacht hat. Das kann auch im Blick auf seinen Job bei der FIFA nicht ohne Folgen bleiben.“

Mehrere Kollegen aus dem FIFA-Exekutivkomitee äußerten sich nach Darstellung der WamS ähnlich. Demnach wollen sie bei der nächsten Sitzung am 2. und 3. Dezember in Zürich Niersbach auf das Thema ansprechen und zum Amtsverzicht auffordern.

Der 64-Jährige hatte erklärt, mit seinem Rücktritt als Präsident des DFB die „politische Verantwortung“ für die Machenschaften des deutschen Bewerbungsteams beziehungsweise WM-Organisationskomitees 2006 vor und nach der Vergabe des Turniers zu übernehmen. Damals war Niersbach Vize-Präsident des OK.

Zumindest bei der FIFA hat der 64-Jährige nicht nur Freunde. Gemeinsam mit den Engländer David Gill galt Niersbach als Spitze der Reformfraktion in dem umstrittenen Zirkel der Fußball-Macht. Gerade bei den eher reformunwilligen Kräften aus Afrika und Asien galt der Deutsche mit seinem lange kultivierten Saubermann-Image nicht als wohlgelitten.

Nun könnte die Zeit für Retourkutschen gekommen sein. Juristische Handhabe gegen Niersbach haben seine Funktionärskollegen allerdings nicht. Ein Ausschluss aus den FIFA- und UEFA-Gremien könnte nur durch die Ethikkommission erfolgen, sollte diese zur Überzeugung gelangen, dass sich Niersbach im Zuge der WM-Vergabe und Organisation für 2006 schuldhaft verhalten habe.

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