Fußball:Polizei-Einsätze: In Frankreich zahlen Vereine schon mit

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Berlin (dpa) - Das Land Bremen will für Polizei-Einsätze bei Fußballspielen zur Kasse bitten. Bei den europäischen Nachbarn ist die rechtliche Lage unterschiedlich. Wer trägt die Kosten für Fußball-Einsätze im Ausland?

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Berlin (dpa) - Das Land Bremen will für Polizei-Einsätze bei Fußballspielen zur Kasse bitten. Bei den europäischen Nachbarn ist die rechtliche Lage unterschiedlich. Wer trägt die Kosten für Fußball-Einsätze im Ausland?

FRANKREICH: Die Clubs müssen sich seit Jahren an den Kosten für Polizei-Einsätze in und an den Stadien beteiligen. Die Bereitstellung eines Polizisten wird beispielsweise mit 20 Euro pro Stunde in Rechnung gestellt - sind mehr als 50 Polizisten notwendig, wird es teurer. Nach Angaben des Innenministeriums wird allerdings nur ein Bruchteil der Gesamtkosten verlangt, um die Existenz vor allem kleinerer Clubs nicht zu gefährden. Betroffen von der Rückerstattungspflicht sind auch Organisatoren von anderen Sportevents, Kulturveranstaltungen und Demonstrationen.

SPANIEN: In Spanien bezahlt der Staat die Einsätze. Innerhalb der Stadien sorgen vor allem private Sicherheitsdienste für Ordnung. Weil die Tickets überwiegend an heimische Zuschauer verkauft werden, kommt es dort kaum zu Konfrontationen zwischen gegnerischen Fans. Wenn zum Beispiel Real Madrid gegen den FC Barcelona spielt, sitzen im Bernabéu-Stadion fast ausschließlich Real-Fans auf den Rängen und im Camp Nou nur Barça-Anhänger.

GROßBRITANNIEN: Dort zahlt der Staat für alle Polizei-Einsätze in der Öffentlichkeit, auch wenn sie mit dem Spiel zu tun haben - etwa in Bahnhöfen, auf dem Weg zum Stadion oder in den Stadtzentren vor und nach Spielen. „Fußballfans und Fußballclubs zahlen Steuern und erwarten dafür auch eine Leistung“, sagt ein Premier-League-Sprecher. Für die Sicherheit auf dem Privatgelände der Clubs müssen die Vereine selbst zahlen, sowohl für ihre eigenen Ordner als auch für Polizisten. Wie viel und welche Sicherheitskräfte notwendig sind, besprechen die Clubs gemeinsam mit Polizei und Kommunen.

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