Fußball:Nordderby: Kann Frontzeck sich bei Niederlage halten?

Lesezeit: 2 min

Hamburg (dpa) - Brisante Stimmung vor dem Nordderby: Zwar lächelt Michael Frontzeck die Krisenstimmung der Niedersachsen weg - der Hamburger SV kann bei einem Sieg am Sonntag (17.30 Uhr) gegen Hannover 96 aber wie schon zweimal in der Saison zum Trainerkiller werden.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Hamburg (dpa) - Brisante Stimmung vor dem Nordderby: Zwar lächelt Michael Frontzeck die Krisenstimmung der Niedersachsen weg - der Hamburger SV kann bei einem Sieg am Sonntag (17.30 Uhr) gegen Hannover 96 aber wie schon zweimal in der Saison zum Trainerkiller werden.

Nach dem 3:0 in Mönchengladbach und dem 1:0 am vergangenen Wochenende in Hoffenheim gingen Lucien Favre und Markus Gisdol. „Was die Vergangenheit betrifft, war das wohl eher Zufall“, sagte HSV-Coach Bruno Labbadia. „Frontzeck schätze ich allein schon deshalb sehr, weil er die 96er in einer äußerst schwierigen Saison übernommen und gerettet hat.“

Statistisch gesehen liegt der HSV zusammen mit Schalke 04 an der Spitze der Stolperfallen-Tabelle: Seit 1963 verloren jeweils 23 Übungsleiter in der Fußball-Bundesliga ihren Job nach Niederlagen gegen die beiden Traditionsclubs. Nur Bayern hat mit 26 Abschieden eine höhere Quote. Und bei den Wettanbietern ist Frontzeck heißester Wackelkandidat der Liga.

Trotz des schwachen Saisonstarts der Gäste, die in der Liga mit nur acht Punkten auf Rang 15 umherdümpeln und in dieser Woche gegen Darmstadt aus dem DFB-Pokalwettbewerb ausgeschieden sind, warnt Labbadia davor, den Gegner zu unterschätzen. „Hannover 96 ist besser, als es der Tabellenstand zeigt. Die Mannschaft hat schon öfter etwas herausgehauen, wenn sie mit dem Rücken zur Wand stand“, betonte er. „Wir werden wieder an die Grenze gehen müssen, wenn wir den erhofften Heimsieg einfahren wollen. Darauf sind wir heiß.“ Der Coach kann auf die angeschlagenen Marcelo Diaz, Ivo Ilicevic und Nicolai Müller bauen.

Dass der in den vergangenen beiden Spielzeiten erst in der Relegation gerettete HSV sich gefangen und in dieser Saison schon fünfmal zu Null gespielt hat, führt er auf „die Geschlossenheit der Mannschaft“ zurück. „Ich habe das Gefühl, alle haben Bock, miteinander zu arbeiten“, urteilte Labbadia. „Alle sind mitbeteiligt, alle müssen für die Defensive arbeiten, aber auch in der Offensive mitmachen. So haben wir in der vorigen Saison auch den Klassenverbleib geschafft.“

Auch Uwe Seeler, der die vergangenen Jahre stets mit einem mulmigen Gefühl zu Heimspielen kam, ist deutlich entspannter vor dem Derby. Dennoch warnt das Fußball-Idol: „Ich hoffe, dass wir dranbleiben und das schwere Spiel sehr ernst nehmen.“ „Sein HSV“ ist zwar seit zehn Bundesliga-Heimspielen gegen 96 ungeschlagen, hat aber erst einen Sieg in dieser Spielzeit im Volksparkstadion eingefahren und dreimal zu Hause nicht getroffen.

„Es wird schwierig beim HSV, keine Frage. Die Mannschaft ärgert sich über die beiden Niederlagen zuletzt und soll den Ärger ruhig nach Hamburg mitnehmen“, erklärte 96-Trainer Frontzeck. Der Ex-Nationalspieler kann mit Manuel Schmiedebach, Salif Sané und Oliver Sorg auf ein zuletzt angeschlagenes Trio bauen. Sie werden zur Verfügung stehen, sagte Frontzeck.

Erstmals wird in Hamburg auch Hannovers neuer Sportlicher Leiter Christian Möckel dabei sein. Der ehemalige Nürnberger wird laut 96-Geschäftsführer Martin Bader bereits einen Tag vor dem offiziellem Dienstbeginn am 1. November seinen neuen Verein unterstützen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: