Magdeburg:1. FC Magdeburg will den großen Wurf schaffen

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Magdeburg (dpa) - 25 Jahre mussten die Anhänger des 1. FC Magdeburg warten, ehe 2015 der Sprung in den bezahlten Fußball gelang. In ihrer dritten Saison schicken sich die Blau-Weißen nun an, den Aufstieg in die 2. Bundesliga zu schaffen. In den ersten 20 Partien der Saison stellte der Club gleich zwei Rekorde auf: Noch nie holte eine Mannschaft in diesem Zeitraum 15 Siege; zudem traf die Elf von Coach Jens Härtel saisonübergreifend in 22 Partien hintereinander. Von der Ausbeute nach der Hinrunde zeigte sich auch Härtel überrascht: "43 Punkte nach 19 Spielen. Hut ab. Damit war nicht zu rechnen."

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Magdeburg (dpa) - 25 Jahre mussten die Anhänger des 1. FC Magdeburg warten, ehe 2015 der Sprung in den bezahlten Fußball gelang. In ihrer dritten Saison schicken sich die Blau-Weißen nun an, den Aufstieg in die 2. Bundesliga zu schaffen. In den ersten 20 Partien der Saison stellte der Club gleich zwei Rekorde auf: Noch nie holte eine Mannschaft in diesem Zeitraum 15 Siege; zudem traf die Elf von Coach Jens Härtel saisonübergreifend in 22 Partien hintereinander. Von der Ausbeute nach der Hinrunde zeigte sich auch Härtel überrascht: „43 Punkte nach 19 Spielen. Hut ab. Damit war nicht zu rechnen.“

Zudem stellte der FCM, der als Tabellenführer in die Winterpause ging, einen drei Jahre alten Drittliga-Rekord ein. Mehr als 46 Punkte nach 20 Partien hatte bisher nur der 1. FC Heidenheim in der Saison 2013/2014 geholt. Mit 79 Punkten stiegen die Heidenheimer als Meister gemeinsam mit RB Leipzig auf. Auch die Magdeburger haben jetzt nur noch ein Ziel: Den Sprung ins deutsche Unterhaus. Bisher reichten 74 Zähler immer für den direkten Aufstieg.

„Wir genießen die Situation, wissen aber auch, dass noch ein steinharter Weg vor uns liegt. Aber das Ziel ist auch klar abgesteckt: Wir wollen in die 2. Bundesliga aufsteigen“, sagte Härtel in einem Interview mit „dfb.de“. Aber er ist selbstbewusst. Wenn man den Aufstieg geschafft habe, „und wenn wir bei dem bleiben, was uns stark macht, dann müssen uns Zweitligisten erst einmal schlagen“, sagte er der „Magdeburger Volksstimme“. Der 48-Jährige will im neuen Jahr mit den Gesprächen über eine Verlängerung seines noch bis Saisonende laufenden Vertrages starten.

Dabei hatte die Saison mit einem Tiefschlag begonnen. Mit einigen Vorschusslorbeeren ausgestattet fuhr die Härtel-Elf am 1. Spieltag nach Großaspach - und kehrte mit einer krachenden 1:4-Pleite zurück. Wie wenig sich das Team davon beeindrucken ließ, zeigte eine Serie von acht Pflichtspielsiegen in Serie, darunter ein 2:0 gegen Erstligist FC Augsburg in der ersten DFB-Pokal-Runde.

Die größte Schwächephase leistete sich der FCM um das DFB-Pokalspiel gegen Borussia Dortmund. Einer 0:3-Heimniederlage gegen Unterhaching folgte ein 0:5 im Pokal und ein 0:1 in Karlsruhe. Rechtzeitig zu den Spitzenpartien gegen Wehen Wiesbaden und bei Fortuna Köln arbeitete sich das Team wieder zurück in die Spur, holte vier Punkte und gewann bis zum Winter alle Spiele.

Überhaupt war es die Saison der Premieren beim FCM: Erstmals gewannen die Magdeburger in Osnabrück, in Aalen, bei Fortuna Köln und seit 26 Jahren zum ersten Mal beim Chemnitzer FC. Punkteteilungen, die noch in der vergangenen Saison eine bessere Platzierung als Platz vier verbauten, gab es nur ein Mal. „Besonders, dass wir die engen Spiele in der Regel für uns entscheiden konnten, zeigt die große Qualität, die in der Mannschaft steckt. Auch nach Siegen gehen wir sehr kritisch mit unseren Leistungen um. Die Mannschaft nimmt die Kritik gut an und setzt sie anschließend exzellent um“, sagt Härtel.

Die Neuzugänge konnten sehr gut integriert werden. Philipp Türpitz erzielte sechs Treffer und bereitete fünf vor. Björn Rother sicherte sich einen Stammplatz im defensiven Mittelfeld und verpasste nur ein Spiel wegen einer Gelb-Sperre. Aber auch Dennis Erdmann und Steffen Schäfer entwickelten sich zu Leistungsträgern.

Problematischer ist die Situation von Andreas Ludwig, der vom FC Utrecht zu den Magdeburgern stieß. In den ersten drei Partien zentral im 3-5-2-System aufgeboten, fehlt für ihn im 3-4-3 der Platz. Auch von Florian Pick und Felix Lohkemper hatten sich die Verantwortlichen wohl mehr erhofft. Mit dem am Knie verletzten Tarek Chahed fehlt in der Offensive ein wichtiger Spieler noch einige Monate. „Wir halten die Augen nach einem Ersatz offen, damit es bei einem weiteren Ausfall nicht zu einem Engpass kommt. Möglicherweise verlässt uns auch noch ein Spieler, der sich woanders mehr Einsatzzeit erhofft. Auch dann müssten wir reagieren“, sagte Härtel.

Pünktlich zum möglichen Zweitliga-Aufstieg zeichnet sich auch eine Lösung in der Stadionproblematik ab. Um das Hüpfverbot in der Heimstätte des FCM aufzuheben, soll zunächst bis zum Sommer 2018 der Gästebereich, bis 2019 auch der Heimbereich umgebaut werden. Mit einer Kapazität von dann 30 000 Zuschauern läge die MDCC-Arena in der 2. Liga aktuell im oberen Mittelfeld. Nun muss der Verein noch sportlich nachziehen.

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