Fußball:Keine Panik beim SC Freiburg: «Müssen wieder aufstehen»

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Freiburg (dpa) - Die Lage wird immer prekärer, aber Panik bricht deshalb beim SC Freiburg nicht aus. Und auch dem Trainer droht trotz des Abrutschens auf Abstiegsplatz 17 - im Gegensatz zu manch anderem Kollegen bei gefährdeten Fußball-Bundesligisten - keine Entlassung.

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Freiburg (dpa) - Die Lage wird immer prekärer, aber Panik bricht deshalb beim SC Freiburg nicht aus. Und auch dem Trainer droht trotz des Abrutschens auf Abstiegsplatz 17 - im Gegensatz zu manch anderem Kollegen bei gefährdeten Fußball-Bundesligisten - keine Entlassung.

„Diese Niederlage ist bitter. Wir brauchen jetzt erst mal nicht auf die Tabelle zu schauen“, resümierte SC-Coach Christian Streich nach dem herben 2:4 (1:1) gegen den FC Augsburg ernüchtert, richtete aber gleich den Blick kämpferisch nach vorn: „Wir müssen jetzt wieder aufstehen, wie wir es so oft schon gemacht haben in dieser Saison und alles versuchen, in Berlin wieder mit einem klaren Kopf aufzutreten.“

Ein klarer Kopf hatte den Freiburgern in dieser richtungweisenden Partie meist gefehlt. Ohne erkennbares Konzept und eine schlüssige Idee versuchten sie weitgehend vergeblich, den kompakten Augsburger Abwehrriegel zu knacken. Die Badener agierten zwar engagiert und kampfbereit, aber das reichte gegen die bayerischen Schwaben nicht zum dringend notwendigen dritten Heimsieg.

„Die Enttäuschung ist groß, das ist klar“, sagte Streich konsterniert. „Wir haben ein wichtiges Heimspiel verloren.“ Dabei schien der sehnlichst erhoffte Dreier sogar greifbar nahe. Jonathan Schmid mit einem „Tor des Monats“ würdigen Traum-Freistoß aus rund 30 Metern (17. Minute) und Admir Mehmedi (72.) hatten das Spiel nach dem frühen Rückstand durch Tobias Werner (7.) gedreht.

Aber dann flatterten bei den Freiburgern - wie schon so oft in dieser Saison - die Nerven. „Nach dem 2:1 hatten unsere Jungs offensichtlich etwas zu verlieren. Da ist Angst aufgekommen“, wies Streich auf die altbekannte Schwäche hin. In der Schlussviertelstunde schossen Paul Verhaegh (78.), Halil Altintop (84.) und André Hahn (90.+4) mit ihren drei Treffern das Überraschungsteam dieser Runde wieder in Richtung Europa League.

„Die Niederlage tut extrem weh, weil wir es nach der Führung eigentlich in der Hand hatten“, sagte SC-Torhüter Oliver Baumann. „Wir müssen uns an die eigene Nase packen.“ Gelson Fernandes bemängelte die eigenen Unzulänglichkeiten: „Wir haben den Sieg selber weggegeben.“ Der starke Sechser schob zudem dem schwachen Schiedsrichter eine Mitschuld zu. Manuel Gräfe verweigerte Freiburg zwei Elfmeter. Baumann nahm den in vielen Situationen daneben liegenden Berliner indes in Schutz: „Wir dürfen die Niederlage nicht am Schiedsrichter festmachen.“ Schließlich versagte Gräfe auch Augsburg einen Strafstoß.

Gelson Fernandes forderte angesichts des harten Rückschlags im Kampf um den Klassenverbleib pathetisch einen Kraftakt in Berlin: „Es geht um unser Leben, um den Verein, die ganze Stadt.“ So dramatisch wie der Schweizer Nationalspieler beurteilte indes kein anderer Freiburger die ernste, aber keineswegs hoffnungslose Lage. Der VfB Stuttgart weist als 15. auf dem ersten Nichtabstiegsrang gerade mal einen Punkt mehr auf. Und dass der SC Abstiegskampf kann, hat er in den letzten Jahren zig-fach bewiesen.

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