Fußball:Honduras und Ecuador hilft nur ein Sieg

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Curitiba (dpa) - Für die beiden Auftakt-Verlierer Honduras und Ecuador ist es ein K.o.-Spiel: Nur der Sieger hat eine reelle Chance, aus der Gruppe E noch den Vorstoß ins Achtelfinale zu schaffen.

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Curitiba (dpa) - Für die beiden Auftakt-Verlierer Honduras und Ecuador ist es ein K.o.-Spiel: Nur der Sieger hat eine reelle Chance, aus der Gruppe E noch den Vorstoß ins Achtelfinale zu schaffen.

„Für uns geht es um alles“, unterstrich Honduras' Verteidiger Juan Carlos García. Ecuadors Trainer Reinaldo Rueda hat das bittere 1:2 gegen die Schweiz längst abgehakt: „Wir haben keine Zeit zu trauern. Wir müssen uns darauf konzentrieren, sie zu schlagen.“ Er vertraut dabei der gleichen Startformation wie gegen die Eidgenossen. „Es wird keine Wechsel geben“, kündigte Rueda am Mittwoch an.

Der Alles-oder-Nichts-Charakter verleiht dem Latino-Duell am Freitag (Samstag/0.00 Uhr) in Curitiba sportlich großen Reiz. Garcia stellte fest: „Wir können uns nicht den Luxus erlauben, noch ein Spiel zu verlieren.“ Sein Teamkollege Víctor Bernárdez forderte: „Wir müssen Biss zeigen.“ Wie sehr Honduras unter Druck steht, verdeutlichte auch die kurzfristig abgesagte Presserunde am Mittwoch in Porto Feliz. Rueda rechnet mit „einem intensiven Match“, in dem seine Mannschaft die weitgehend ordentliche Leistung gegen die Schweiz noch steigern müsse. Er stellte sich den Medien.

Reizvoll ist die Partie aber auch noch aus einem anderen Grund: Beide Trainer sind Kolumbianer, kennen sich bestens und coachten jeweils den kommenden Kontrahenten. Rueda schaffte mit Honduras die WM-Qualifikation für Südafrika. Mit null Toren und nur einem Punkt belegte „La Bicolor“ 2010 aber abgeschlagen den letzten Platz.

Weit mehr Erfolg hatte Kollege Luis Fernando Suárez 2006. Obwohl es gegen Gastgeber Deutschland in der Gruppe ein 0:3 gab, führte er die „Tri“ ins Achtelfinale, wo sie nur knapp an England scheiterte. Sollte Suárez auch mit Honduras weiterkommen, wäre es ein noch größerer Coup. Die Mittelamerikaner spuckten zwar vor der Copa do Mundo große Töne, wurden aber von Frankreich beim 0:3 auf Normalmaß zurechtgestutzt. „Wir wissen, dass wir gegen niemanden auf Augenhöhe spielen können“, räumte Bernárdez danach kleinlaut ein.

Das bisherige WM-Abschneiden spricht ebenfalls gegen eine Sensation: 1982 und 2010 gelangen Honduras nur drei Remis bei drei Niederlagen. Seit nunmehr 480 Minuten gelang kein Torerfolg beim Top-Turnier. Zudem fehlt der international erfahrene Wilson Palacios wegen seiner Gelb-Rot-Sperre.

Ecuadors Team zog sich in ein abgelegenes Landhotel zurück, um auszuspannen und neue Kraft zu tanken. „Wir sind gut erholt“, versicherte Rueda vor dem „Endspiel“ gegen den „sehr gut strukturierten und harten Gegner“. Ersatzkeeper Alexander Domínguez, der sich als einer der wenigen den Medien stellte, erklärte, die mentale Aufbauarbeit habe sich ausgezahlt. Gegen Honduras trete das Team wieder mit guten Perspektiven an.

Eine Schlüsselrolle kommt Kapitän Antonio Valencia zu. Ecuadoriansche Medien schoben ihm eine Teilschuld für die fehlende Torausbeute zu. Doch Ruedo verteidigte den Mittelfeldmann von Manchester United. Für Valencia sei es „ein schwieriges Spiel“ gewesen. Die Schweizer hätten sich gut auf ihn eingestellt und sein typisches Spiel auf dem rechten Flügel nicht zur Entfaltung kommen lassen. „Gegen Honduras wird es anders laufen“, beteuerte Rueda. Zugleich nahm er den Star auch in die Pflicht: „Er ist nicht nur unser erfahrenster Spieler, sondern auch der einzige, der sich in der ersten Welt des Fußballs auskennt.“

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