Fußball:Herthas Herausforderung gegen Club X

Lesezeit: 2 min

Berlin (dpa) - Die Ansage von Pal Dardai war klar. Ja, er werde gern alle Fragen beantworten zum Match gegen die bei den Hertha-Fans so ungeliebten Gelsenkirchener. Nein, er würde zur Champions League oder Europa League definitiv weiter nichts sagen.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Berlin (dpa) - Die Ansage von Pal Dardai war klar. Ja, er werde gern alle Fragen beantworten zum Match gegen die bei den Hertha-Fans so ungeliebten Gelsenkirchener. Nein, er würde zur Champions League oder Europa League definitiv weiter nichts sagen.

Der Chefcoach des Überraschungs-Dritten der Fußball-Bundesliga setzte sein bekanntes Lächeln auf und verkündete: „Ein schönes Freitagspiel, ein schöner Gegner, ein Topplatz - es gibt kein Alibi für uns. Wir werden alles geben, dass wir gewinnen. Wir haben Schalke lange nicht geschlagen.“

Genau 3462 Tage liegt der letzte Sieg des Hauptstadtclubs in der Fußball-Bundesliga gegen Schalke 04 zurück - und das schmerzt besonders in der Hertha-Brust. Denn seit dem Bundesliga-Skandal 1971 oder besser einem vom DFB-Sportgericht aberkannten Pokal-Weiterkommen kurz danach zelebrieren die Hertha-Fans eine Ablehnung gegen Königsblau. Das Aussprechen des Vereinsnamens Schalke ist verpönt, es geht einfach gegen Gelsenkirchen. Auch diesmal wieder wird die Partie gegen Club X eine besonders emotionale sein für die Hertha-Familie.

Die aktuellen Berliner Protagonisten haben mit der Vergangenheit weniger am Hut. Dardai will einfach nach 14 vergeblichen Anläufen die schwarze Serie beenden. „Es geht um drei Punkte“, betonte am Donnerstag auch Hertha-Manager Michael Preetz, der allerdings einräumte, dass für die Berliner Fans ein Sieg gegen die auf Platz vier vorgerückten Gelsenkirchener „sicherlich besonders schön wäre“.

Dardai erinnert sich an den letzten Triumph noch genau, am 17. September 2006 hatte der Hertha-Rekordmann selbst auf dem Rasen gestanden. „Unser Torwart Christian Fiedler war schon ausgedribbelt, ich habe auf der Torlinie gerettet“, schilderte er noch einmal die entscheidende Kopfball-Abwehr beim 2:0-Sieg.

Gelingt unter Dardai als Trainer am Freitag wieder ein Dreier, würde der Ungar kurz vor seinem 40. Geburtstag am kommenden Mittwoch mit dann 45 Punkten sogar offiziell Herthas Saisonziel neu formulieren.

Allerdings weiß auch Schalke um die Brisanz am Freitag (20.30 Uhr/Sky) auf dem frisch verlegten neuen Rasen des Olympiastadions. „Jeder sieht, wie eng es da oben ist“, sagte Trainer André Breitenreiter. „Wir wollen an unsere zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen, zielstrebig und variabel nach vorn spielen. Wenn wir das machen, haben wir auch in Berlin gute Möglichkeiten zu punkten.“

Eric Maxim Choupo-Moting (Beckenprellung) und Leon Goretzka (Schultereckgelenksprengung) fehlen weiterhin. Mit einem Sieg würde der Tabellen-Vierte aus dem Revier (41 Punkte) Hertha (42) überholen. Für Berlins Manager Preetz ist Schalke „eine Topmannschaft, die rechtzeitig in Topform gekommen ist“.

Dardai geht davon aus, dass er vor mehr als 50 000 Zuschauern auf seine zuletzt angeschlagenen Torhüter Rune Jarstein und Thomas Kraft bauen kann. „Der eine steht, der andere sitzt“, sagte der Ungar.

Größere Umstellungen in der Startelf plant der Berliner Chefcoach nach dem jüngsten 0:2 beim Hamburger SV nicht. Möglicherweise werde er etwas verändern. „Es gibt natürlich Überlegungen, aber über die ganze Mannschaft, „die zuletzt etwas unsicher“ war, sagte Dardai. Nicht nur über Kapitän Fabian Lustenberger, der eben seinen Vertrag vorzeitig bis 2019 verlängert hat, und den ebenfalls schwächelnden Spielmacher Vladimir Darida. „Aber ich werde bestimmt nicht fünf, sechs Spieler austauschen“, betonte der Trainer.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: