2. Bundesliga:Hannover-Trainer Leitl wehrt sich gegen Kind-Kritik

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Trainer Stefan Leitl von Hannover im Max-Morlock-Stadion. (Foto: Daniel Karmann/dpa)

Nach nur zwei Spieltagen und einem unglücklichen Pokal-Aus herrscht bei Hannover 96 schon wieder Krisenstimmung. Vor dem Spiel in Rostock setzt sich Trainer Leitl gegen den eigenen Clubboss zur Wehr.

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Hannover (dpa) - Nach dem Fehlstart in die neue Zweitliga-Saison hat sich Trainer Stefan Leitl von Hannover 96 gegen die massive Kritik vor allem von Mehrheitsgesellschafter Martin Kind gewehrt. „Ich persönlich kann sehr gut mit Kritik umgehen und stelle mich dieser Kritik auch. Ich finde aber die Kritik meinen Jungs gegenüber oftmals deutlich überzogen - in der Art und Weise und auch in der Betrachtung unserer Spiele“, sagte der 45-Jährige am Freitag bei der Pressekonferenz zum Spiel bei Hansa Rostock (Samstag, 13.00 Uhr/Sky). „Wir im Trainerteam müssen versuchen, so viel Druck wie möglich von den Jungs zu nehmen. Wenn wir nur draufhauen auf die Jungs, dann wird es auch nicht besser.“

Die Niedersachsen holten aus den ersten beiden Spielen gegen Aufsteiger SV Elversberg (2:2) und den 1. FC Nürnberg (2:2) nur zwei Punkte und schieden danach beim Zweitliga-Absteiger SV Sandhausen auch in der ersten Runde des DFB-Pokals aus. Geschäftsführer Kind hatte den Trainer schon nach dem ersten Spiel öffentlich attackiert: „Wenn ich alles das sagen würde, was ich denke, dann hätten wir Krieg!“, sagte er bei einer Veranstaltung der „Neuen Presse“. Leitl steht in Hannover auch deshalb unter Druck, weil bereits die Rückrunde der vergangenen Saison sehr enttäuschend verlief.

Vor dem Rostock-Spiel stellte der Trainer klar: „Es ist der dritte Spieltag. Es ist Nullkomma null passiert. Wenn man Weiterentwicklung immer nur mit einem Sieg in Verbindung bringt, dann haben wir natürlich keine Argumente“, sagte Leitl weiter. „Aber diejenigen, die sich tiefer mit der Materie beschäftigen und uns analysieren, die erkennen auch den Fortschritt und die Weiterentwicklung in gewissen Phasen. Ich bin der Überzeugung, dass ein Faktor Zeit und Geduld immer notwendig ist.“ Es gebe auch „eine Menge Dinge, die wir positiv herausziehen können aus den ersten Spielen, auch wenn wir nur zwei Punkte haben.“

Rückendeckung erhielt Leitl in dieser Woche auch von Top-Einkauf Marcel Halstenberg. „Aus meiner Sicht arbeiten wir im Training gut. Auch wie Stefan den Fußball vorlebt, ist gut. Da gibt es nichts zu diskutieren über den Trainer“, sagte der ehemalige Nationalspieler, der in der Sommerpause aus privaten Gründen von RB Leipzig nach Hannover zurückgekehrt war.

© dpa-infocom, dpa:230818-99-875285/3

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