2. Bundesliga:Aufsicht prüft Stadionvertrag zwischen Stadt und Hannover 96

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Blick auf die Heinz von Heiden Arena. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa)

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Hannover (dpa) - Der geplante Stadionvertrag zwischen Fußball-Zweitligist Hannover 96 und der Stadt Hannover wird von der Kommunalaufsicht des Landes Niedersachsen überprüft. Das bestätigte ein Sprecher des Ministeriums der „Neuen Presse“ in Hannover und das begrüßte am Freitag auch der Bund der Steuerzahler (BdSt) in einer Mitteilung. „Der ausgehandelte Vertrag darf trotz der bereits erteilten Zustimmung durch die Politik nicht unterschrieben werden. Die Gefahr, dass die Abmachungen zulasten der Allgemeinheit gehen, ist einfach zu groß“, sagte der BdSt-Landesvorsitzende Bernhard Zentgraf.

Grundstück und Stadion am Maschsee gehören der Stadt Hannover. Bis 2030 darf die Hannover 96 Arena GmbH & Co KG die Heinz von Heiden Arena noch kostenlos nutzen, weil die 96-Gesellschafter um Martin Kind vor der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 einen Großteil des Umbaus zu einem WM-tauglichen Stadion finanziert hatten. Nach den Plänen von Stadt und Club soll die Arena-Gesellschaft der 96er von 2030 an für 66 Jahre ein Erbbaurecht erhalten und damit bis 2096 praktisch Eigentümer des Stadions werden.

Der Rat der Stadt Hannover hat dem bereits im Juni zugestimmt. In der Kritik steht aber weiterhin die Höhe des Erbbauzinses, den die Hannover 96 Arena GmbH & Co KG an die Stadt zahlen soll. Der Pachtzins von rund 27 500 Euro pro Jahr orientiert sich an den Sportförderrichtlinien für Breitensportvereine. Andere Proficlubs wie der Hamburger SV, FC Bayern München, VfB Stuttgart oder Eintracht Braunschweig müssen seit dem Abschluss vergleichbarer Verträge sechsstellige Summen an die jeweilige Stadt zahlen.

Der Bund der Steuerzahler spricht deshalb von „erheblichen Zweifeln an der Ausgewogenheit des Vertragswerks“. Die niedersächsische Kommunalaufsicht hat die Stadt Hannover nach dem Bericht der „Neuen Presse“ um eine Stellungnahme gebeten.

© dpa-infocom, dpa:230825-99-958647/2

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