Fußball:„Klares Bekenntnis“: Hürzeler verlängert bei St. Pauli

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Trainer Fabian Hürzeler von St. Pauli vor dem Spiel. (Foto: Bernd Thissen/dpa)

Die wichtigste Personalie des FC St. Pauli ist gelöst. Trainer Fabian Hürzeler bleibt beim Aufstiegskandidaten der 2. Fußball-Bundesliga. Über die Vertragsinhalte darf spekuliert werden.

Von Felix Schröder und Claas Hennig, dpa

Hamburg (dpa/lno) - Darauf haben viele Fans des FC St. Pauli sehnsüchtig gewartet: Nach monatelangen Vertragsverhandlungen hat sich der sichtlich gelöste Fabian Hürzeler zum Kiez-Club bekannt. Der 31 Jahre alte Trainer verlängerte sein Arbeitspapier beim Tabellenführer der 2. Fußball-Bundesliga.

„Ich freue mich, dass ich jetzt unterschrieben habe und auch in Zukunft hoffentlich viel erfolgreiche Zeit beim FC St. Pauli habe“, sagte Hürzeler auf der Spieltagspressekonferenz vor der Partie am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) gegen Hertha BSC. Die Verhandlungen hatten sich über Wochen hingezogen. Zu Vertragsinhalten vereinbarten beide Seiten Stillschweigen.

So ist die wichtigste Personalie des Hamburger Clubs vor dem Saisonendspurt gelöst. Die Verlängerung und damit einhergehende Klarheit kommt aus der Sicht des Clubs zu einem denkbar günstigen Zeitpunkt, in dem der Spitzenreiter der 2. Liga ungewohnte Niederlagen kassiert und in Abwehrchef Eric Smith und Offensivspieler Oladapo Afolayan den Ausfall von zwei Leistungsträgern kompensieren muss.

Nach Medien-Informationen soll der neue Kontrakt keine Ausstiegsklausel enthalten - auch nicht für den Fall, dass die Hamburger in dieser Saison den Aufstieg verpassen sollten. Hürzelers bisheriger Vertrag beim Kiez-Club lief zum Saisonende aus.

Angesichts der stabilen Leistungen gilt der Aufstieg zwar als wahrscheinlich, aber was macht der ambitionierte Hürzeler, im Fall eines verpassten Gangs in die erste Liga? „Fußball ist einfach ein Tagesgeschäft“, sagte er. „Ich kann das beeinflussen, was in der Gegenwart passiert. Und ich habe einen Vertrag unterschrieben, um bei St. Pauli zu bleiben. Und das ist ein klares Bekenntnis auch von meiner Seite.“

Die Entscheidung über eine Vertragsverlängerung hatte sich über Monate hingezogen. Der in den USA geborene Hürzeler betonte zwar stets, bei dem Club bleiben zu wollen, der ihn auf die große Fußball-Bühne hievte. Dennoch sollen er und seine Beratungsagentur lange auf eine Ausstiegsklausel im neuen Vertrag bestanden haben, die wiederum der FC St. Pauli nicht akzeptieren wollte. Hürzeler wurde auch schon mit Bundesliga-Clubs in Verbindung gebracht.

Präsident Oke Göttlich dankte Sportchef Andreas Bornemann und Hürzeler „dafür, dass sie sich die nötige Zeit genommen haben, die für alle Seiten bestmögliche Lösung zu finden - trotz des steigenden öffentlichen Drucks“. Hürzeler sagte, er habe nie „Zweifel“ gehabt. „Ich glaube, dass die Gespräche immer sehr vertrauensvoll waren“, lobte der Coach. Er freue sich „extrem auf die weitere Zusammenarbeit“.

Er war 2020 als Assistenztrainer von Timo Schultz zum FC St. Pauli gekommen. Nach der Trennung von Schultz übernahm er das Team Ende 2022 als Cheftrainer und formte es von einem Abstiegs- zu einem Aufstiegskandidaten.

In dieser Saison bestätigten Hürzeler und der Kiez-Club diese beeindruckende Entwicklung. Aktuell ist der FC St. Pauli trotz der Niederlage am vergangenen Wochenende beim FC Schalke 04 weiter Tabellenführer vor Holstein Kiel und dem Stadtrivalen Hamburger SV. Aus Sicht vieler Experten gilt St. Pauli als Aufstiegskandidat Nummer eins und stabilstes Team der Liga. Erst am 21. Spieltag hatte der Club beim 1. FC Magdeburg seine erste Saisonniederlage kassiert.

© dpa-infocom, dpa:240308-99-264399/5

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