Fußball:Frenetische Feiern in Algerien

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Algier (dpa) - Autokorso, spontane Feste, Feuerwerk - nach dem Einzug der algerischen Elf ins WM-Achtelfinale gegen Deutschland haben die Fußballfans in dem nordafrikanischen Land ihr Team frenetisch gefeiert.

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Algier (dpa) - Autokorso, spontane Feste, Feuerwerk - nach dem Einzug der algerischen Elf ins WM-Achtelfinale gegen Deutschland haben die Fußballfans in dem nordafrikanischen Land ihr Team frenetisch gefeiert.

In der Hauptstadt Algier und vielen Regionen des Landes bevölkerten Menschen nach dem entscheidenden 1:1 gegen Russland zu tausenden Straßen und Plätze. Auch die große algerische Gemeinde in Frankreich feierte ausgelassen.

Die Freudenfeiern hatten auch ihre Kehrseite: Bei Verkehrsunfällen kamen zwei Menschen auf algerischen Straßen ums Leben. 31 Menschen wurden nach Berichten der algerischen Nachrichtenagentur ATS verletzt. In Frankreich kam es am Rande der Feiern auch zu Ausschreitungen. 74 Menschen wurden von der Polizei festgenommen. In zahlreichen Städten wurden etwa 30 Fahrzeuge in Brand gesetzt, auch Schaufensterscheiben gingen zu Bruch. Premierminister Manuel Valls sprach von „unerträglichen Zwischenfällen“.

Nach Schlusspfiff waren in Algier Straßen, Autobahnen und Plätze verstopft. Auf Autos, Lastwagen und Motorrädern wurden Fahnen geschwenkt und Lieder gesungen. In riesigen Kreisen tanzten die Menschen ausgelassen. Auch Frauen und junge Mädchen, sonst nachts in Algerien kaum auf den Straßen unterwegs, waren bei Public Viewing und Feiern dabei. „Zumindest im Fußball ist Algerien jetzt unter den 16 führenden Nationen“, freute sich eine Feiernde.

Bei einigen Fans ging der Blick auch schon nach vorn zum Achtelfinalspiel am Montag gegen Deutschland. Vielen Algeriern ist der WM-Sieg gegen die deutsche Elf bei der Vorrunde 1982 in Spanien noch lebhaft in Erinnerung. Algerien schied anschließend nur wegen des als „Schande von Gijon“ titulierten 1:0 von Deutschland gegen Österreich aus, mit dem diese beiden Teams sich qualifizierten. In Algier hatte etwa Salim Djabour auf ein Achtelfinale gegen die Deutsche gehofft: „Das wird kein gekauftes Spiel wie 1982“.

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