Aus von Frankreich: Der König ohne Konzept

Keiner tanzt mehr: Die französischen Nationalspieler verlassen nach der Niederlage im Elfmeterschießen gegen die Schweiz enttäuscht den Platz. Kaum etwas, schreibt die Tageszeitung "L'Équipe", sei noch übrig von "der Solidität und dem Geist", die das Team beim Gewinn der Weltmeisterschaft "vor drei Jahren begleitet hatten". (Foto: Daniel Mihailescu/dpa)

Fragwürdige Entscheidungen und ein rätselhaftes System: Nach dem Aus gegen die Schweiz fragt sich Frankreich, warum Nationaltrainer Deschamps aus so viel Klasse so wenig Ertrag geschöpft hat. Eine prominente Alternative stünde schon bereit.

Als die Schweizer Paul Pogba tanzen sahen, ahnten sie, dass sie doch noch ihre Chance kriegen würden in dieser verrückten Nacht von Bukarest. So hatten sie sich das ja vorgenommen: "Egal was passiert, wir ziehen es durch bis zum Schluss" - das war ihr Schwur gewesen, hat später der Torwart Yann Sommer berichtet. Und das taten sie dann auch. Eine gute Viertelstunde noch in der regulären Spielzeit dieses Achtelfinales, der Schweizer Kapitän Granit Xhaka lief im Strafraum von Mann zu Mann: "Aufwachen!", rief er nach links und nach rechts, "wir müssen aufwachen!"