Fußball:Ein Bayern-Besieger wird Werder-Trainer

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Trainer Ole Werner gelang im DFB-Pokal mit Holstein Kiel eine Sensation gegen den FC Bayern - jetzt coacht er Werder Bremen. (Foto: dpa)

Der Zweitligist holt in Ole Werner einen Coach, der einst den Rekordmeister ärgerte. Dem FC St. Pauli gelingen drei Tore in Nürnberg. Das Debüt von Rangnick in Manchester verzögert sich.

Meldungen im Überblick

2. Liga, Bremen: Ole Werner wird neuer Trainer von Werder Bremen. Das gab der Fußball-Zweitligist am Sonntag bekannt. Der 33-Jährige hatte bis September den Ligakonkurrenten Holstein Kiel trainiert. Sein Vorgänger Markus Anfang war nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen eines mutmaßlich gefälschten Impfpasses zurückgetreten. Werner soll schon am Montag erstmals das Training in Bremen leiten. Er bringt auch seinen Co-Trainer Patrick Kohlmann aus Kiel mit. "Ole ist ein junger, spannender und sehr guter Trainer, der mit seiner Idee Fußball zu spielen sehr gut zu Werder passt", wurde Werders Geschäftsführer Frank Baumann zitiert.

2. Liga, St. Pauli: Ohne den positiv auf das Coronavirus getesteten Trainer Timo Schultz hat der FC St. Pauli die Tabellenführung vom SV Darmstadt 98 zurückerobert. Die Hamburger gewann das Topspiel beim 1. FC Nürnberg mit 3:2 (2:1). Die Millerntor-Elf stellte schon in der Anfangsphase die Weichen auf Sieg. Guido Burgstaller (3.) und Leart Paqarada (10.) sorgten für einen beruhigenden 2:0-Vorsprung der Hanseaten. Der Club schlug durch einen fulminanten 25-m-Schuss von Johannes Geis (21.) zurück. Adam Dzwigala (64.) erhöhte in der zweiten Hälfte für die Gäste, Manuel Schäffler (72.) gelang der nochmalige Anschlusstreffer. Es war der dritte Auswärtssieg für die Hamburger in dieser Saison, die vor allem in Heimspielen ihre Punkte gesammelt hatten.

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Schultz war nicht mit der Mannschaft nach Nürnberg gereist und hatte sich stattdessen in Hamburg in häusliche Quarantäne begeben. Vertreten wurde er von seinem Assistenten Loic Fave. Der Blitzstart bedeutete einen Schock für die Nürnberger, die sich vom raschen 0:1-Rückstand nicht so schnell erholten. So legten die Gäste kurze Zeit später nach. In der 14. Minute hatte der Club gleich dreimal die Chance zum Anschlusstor, doch Torhüter Nikola Vasilj reagierte glänzend und verhinderte das vorzeitige Anschlusstor des FCN. In der 26. Minute parierte Club-Keeper Christian Mathenia nach einem noch abgefälschten Schuss von Burgstaller mit einem Reflex stark und verhinderte das 1:3.

Biathlon, Sprint: Biathletin Franziska Preuß ist beim ersten Weltcup-Sprint der neuen Saison in Östersund auf Platz sieben gelaufen. Die 27-Jährige schoss am Sonntag einmal daneben und verfehlte nach 7,5 Kilometern das Podium um 23,4 Sekunden. Den Sieg beim Heimrennen sicherte sich die fehlerfreie Schwedin Hanna Öberg mit 11,3 Sekunden vor der Französin Anais Chevalier-Bouchet (0 Fehler). Dritte wurde die mit einer Strafrunde belastete Norwegerin Marte Olsbu Röiseland (+ 15,4 Sekunden).

Denise Herrmann (32), die beim Auftakt am Samstag im Einzel Dritte geworden war, musste sich diesmal nach zwei Strafrunden mit Rang 25 (+ 1:22,4 Minuten) begnügen. Herrmann und Preuß knackten aber die Olympia-Norm. "Ein solides Rennen, ein Fehler war wieder einer zu viel", sagte Preuß im ZDF. Herrmann meinte: "Ich weiß, dass ich mehr kann. Aber ich nehme die Rennen jetzt zum Reinkommen, das habe ich von Anfang an gesagt. Die Saison ist noch lang."

Anna Weidel (25) lieferte mit zehn Treffern und Rang 16 wieder ein gutes Ergebnis ab. Sie war die einzige Deutsche, die am Wochenende alle Scheiben abräumte. Läuferisch kann sie aber noch nicht mithalten. Vanessa Voigt (38.), Janina Hettich (40.), Vanessa Hinz (60.) und Juliane Frühwirt (93.) landeten abgeschlagen im Feld.

Fußball, Italien: Juventus Turin hat angesichts der Ermittlungen wegen Bilanz-Unregelmäßigkeiten betont, nach geltenden Normen gehandelt zu haben. Juventus kooperiere mit den Ermittlern und der italienischen Börsenaufsicht, teilte der italienische Rekordmeister in der Nacht zu Sonntag mit. Man sei der Ansicht, die Gesetze und Vorschriften eingehalten zu haben, die die Erstellung von Finanzberichten regeln.

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Die Finanzpolizei durchsuchte am Freitagnachmittag auf Anordnung der Staatsanwaltschaft die Büros des Klubs in Turin und Mailand. Die Justiz wirft dem börsennotierten Verein vor, falsche Mitteilungen gemacht und Rechnungen über nicht-existente Transaktionen ausgestellt zu haben. Sie untersucht die Bilanzen aus den Jahren 2019 bis 2021. Medienberichten zufolge haben die Ermittler Kapitalerträge aus Geschäften im Wert eines dreistelligen Millionenbetrages im Visier. Die Untersuchung "Prisma" richtet sich auch gegen die Klub-Bosse. "Juventus Football Club S.p.A. nimmt die Einleitung von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Turin gegen das Unternehmen und einige seiner aktuellen Vertreter (Andrea Agnelli, Pavel Nedved e Stefano Cerrato) zur Kenntnis", hieß es in der Mitteilung des Vereins weiter.

Die Staatsanwaltschaft prüft nach eigenen Angaben verschiedene Transfers von Profi-Spielern und die Dienstleistungen von Beratern, die bei der Vermittlung involviert waren. Der Sportzeitung Gazzetta dello Sport zufolge ging es in von der Polizei abgehörten Gesprächen auch um Ex-Juve-Stürmer Cristiano Ronaldo. Unter Berufung auf die Ermittler soll es sich dabei um ein vertrauliches Schreiben gedreht haben, das sich auf das Vertragsverhältnis des Portugiesen und ausstehende Gehaltszahlungen bezog, aber von den zuständigen Gremien nicht veröffentlicht wurde.

Fußball, Premier League: Die Premiere von Ralf Rangnick als Teammanager des englischen Rekordmeisters Manchester United könnte noch einige Tage auf sich warten lassen. Nach sid-Informationen wird es bis zur Vollzugsmeldung noch etwas dauern, weil die Erstellung der Arbeitspapiere seit dem Brexit deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt. Demnach wird Rangnick sein Debüt wahrscheinlich noch nicht am Donnerstag in der Ligapartie gegen den FC Arsenal feiern.

Das Topspiel gegen den FC Chelsea verfolgte Rangnick am Sonntag nach sid-Informationen ohnehin noch aus seiner Heimat Leipzig. Der 63-Jährige ist sich bereits seit einigen Tagen mit United einig und wird voraussichtlich bis Saisonende das Amt als Teammanager übernehmen. Anschließend soll Rangnick für zwei Jahre als Berater der Red Devils fungieren. Den bisherigen Teammanager Ole Gunnar Solskjaer hatte Manchester zu Wochenbeginn entlassen.

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