Nizza (dpa) - Die englische Fußball-Geschichte ist reich an Fehlschlägen. Schon vor dem peinlichen 1:2 im EM-Achtelfinale gegen Turnier-Neuling Island leisteten sich die Three Lions schwere Ausrutscher.
Die vier größten Niederlagen Englands neben dem Island-Desaster:
WM 1950 England - USA 0:1
Nachdem England die ersten drei Weltmeisterschaften boykottiert, geht das Team als Favorit nach Brasilien. Schon das zweite Gruppenspiel wird aber zum Desaster. Im Duell zwischen Alter und Neuer Welt setzen sich die Amerikaner mit einem Team voller Amateure durch. Dass die Zeitungen als Ergebnis ein 10:1 drucken, weil sie die Niederlage nicht fassen können und an einen Übertragungsfehler glauben, ist nur ein Mythos.
Testspiel 1953 England - Ungarn 3:6
Noch nie hat England bis 1953 zu Hause gegen ein Team außerhalb Großbritanniens oder Irlands verloren - bis Ferenc Puskas & Co. ins Wembley-Stadion kommen. Während der Fußball auf der Insel nicht weiter entwickelt wurde, sind die Ungarn zum besten Team der Welt aufgestiegen und erteilen eine Lehrstunde. Ein Jahr später gibt es in Budapest für England zur Krönung noch eine 1:7-Niederlage.
EM 1988 England - Irland 0:1
Seit 1949 hat England nicht mehr gegen Irland verloren, bis Paddy Bonner beim EM-Gruppenspiel in Stuttgart Englands Offensive um Gary Lineker schier zur Verzweiflung bringt. Von einem „Tag der Schande für den englischen Fußball“, schreibt der „Daily Mirror“. Nach weiteren Niederlagen gegen die Niederlande und die Sowjetunion geht es ohne Punkt für die Three Lions nach Hause.
EM-Qualifikation 2008 England - Kroatien 2:3
Ein Bild bleibt von diesem verregneten Abend in Wembley. Steve McClaren wie er sich mit einem großen blau-roten Schirm schützt. „Trottel mit dem Regenschirm“ tauft ihn die englische Presse, nachdem Kroatiens Mladen Petric den Three Lions mit dem Siegtreffer die Qualifikation für die EM verwehrt. Bis heute verpasst England letztmals ein großes Turnier.