Chemnitz:Führungskrise beim Chemnitzer FC: Vorstandschef Hänel geht

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Chemnitz (dpa) - Fußball-Drittligist Chemnitzer FC steckt in einer schweren Führungskrise. Als Höhepunkt mehrerer Rücktritte in den vergangenen Tagen kündigte nun auch der Vorstandsvorsitzende Mathias Hänel seinen Rückzug für Ende November an. Zuvor hatten bereits die Aufsichtsräte Simone Kalew und Dirk Balster sowie Vorstandsmitglied Stefan Bohne ihre Ämter zur Verfügung gestellt.

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Chemnitz (dpa) - Fußball-Drittligist Chemnitzer FC steckt in einer schweren Führungskrise. Als Höhepunkt mehrerer Rücktritte in den vergangenen Tagen kündigte nun auch der Vorstandsvorsitzende Mathias Hänel seinen Rückzug für Ende November an. Zuvor hatten bereits die Aufsichtsräte Simone Kalew und Dirk Balster sowie Vorstandsmitglied Stefan Bohne ihre Ämter zur Verfügung gestellt.

Hänel hatte die Funktion des Vorstandsvorsitzenden 2006 nach dem Absturz des Vereins in die Oberliga übernommen. Während seiner Amtszeit gelang dem CFC 2011 der Aufstieg in die 3. Liga. „Ich habe mich nun, nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, mein Amt als Vorstandsvorsitzender der Himmelblauen niederzulegen. Dies verbinde ich mit dem Wunsch, dass unser CFC schnellstmöglich wieder in ruhiges Fahrwasser kommt“, wurde Hänel in einer Mitteilung des Vereins zitiert. „Kompetenz und menschliche Integrität der Entscheidungsträger sind dabei wesentliche Voraussetzungen, damit ein Verein in Ruhe arbeiten und dann auch Erfolge einfahren kann.“

Hänel stand bereits im vergangenen Jahr, als der Verein in eine wirtschaftliche Schieflage geraten war, in der Kritik. Um den CFC finanziell zu stabilisieren, hatte die Stadt dem Drittligisten im Dezember 2016 unter anderem mit einer Zahlung von 1,26 Millionen Euro geholfen. Außerdem wurde auf Drängen der Stadt der Aufsichtsrat des Vereins mit Vertretern von städtischen Tochterunternehmen besetzt. Zwei der Mitglieder, Kalew und Balster, waren am vergangenen Mittwoch zurückgetreten.

„Das für eine erfolgreiche Zusammenarbeit und für die notwendige Konsolidierung des Vereins erforderliche Vertrauen in Teile des Vorstandes sehe ich als nicht mehr gegeben an“, begründete Simone Kalew, Geschäftsführerin der Chemnitzer Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft (GGG), ihre Entscheidung.

Auch die Stadtspitze äußerte sich zuletzt kritisch über Teile des CFC-Vorstandes. „Der Vereinsspitze steht seit November auf Basis des Stadtratsbeschlusses ein fundiertes Gutachten als weiteres Instrument für einen Konsolidierungskurs zur Verfügung, der den Verein nachhaltig stabilisieren kann. Allerdings ist die Vereinsspitze nicht bereit, neben der finanziellen Hilfe auch diese betriebswirtschaftliche Unterstützung anzunehmen“, erklärte die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig. „Stattdessen wurde und wird die angebotene Unterstützung als Einmischung in den Verein empfunden. Deshalb ist das Ausscheiden von Frau Kalew und Herrn Balster konsequent.“

Offen bleibt neben der Neubesetzung der einzelnen Gremienposten, wie es um die finanzielle Situation beim Chemnitzer FC aktuell bestellt ist. Aufschluss darüber soll die Mitgliederversammlung am 14. Dezember bringen. Außerdem wartet der CFC in den kommenden Tagen auf eine Mitteilung vom DFB. Wie alle Vereine der 3. Liga mussten sich auch die Himmelblauen einem Nachlizenzierungsverfahren unterziehen. Dabei wird die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Clubs bis zum Saisonende durch den DFB geprüft.

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