Chemnitz:CFC setzt auf Bergner: „Es geht um die Existenz“

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Chemnitz (dpa) - Er soll es schaffen. David Bergner, 44 Jahre alt. Ein bisschen kannte er den Chemnitzer FC sogar schon vor seiner überraschenden Berufung zum neuen Trainer des stark abstiegsbedrohten Fußball-Drittligisten. Am 27. Oktober trat er als gegnerischer Trainer in Chemnitz an. Damals gewann der CFC gegen Bergners FC Rot-Weiß Erfurt. Es war der letzte Pflichtspielsieg der Chemnitzer.

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Chemnitz (dpa) - Er soll es schaffen. David Bergner, 44 Jahre alt. Ein bisschen kannte er den Chemnitzer FC sogar schon vor seiner überraschenden Berufung zum neuen Trainer des stark abstiegsbedrohten Fußball-Drittligisten. Am 27. Oktober trat er als gegnerischer Trainer in Chemnitz an. Damals gewann der CFC gegen Bergners FC Rot-Weiß Erfurt. Es war der letzte Pflichtspielsieg der Chemnitzer.

Bergner blieb allerdings auch nicht mehr lange im Amt. Am 20. November wurde er nach nur 50 Tagen als Coach in Erfurt wieder beurlaubt. Nun bekam er in Chemnitz einen Vertrag bis zum Saisonende mit einer Option auf eine Verlängerung und reiste am Sonntag voller Tatendrang ins Vorbereitungscamp nach Spanien. „Wir wollen die guten Bedingungen im Trainingslager intensiv nutzen. Die Zeit bis zum ersten Punktspiel am 20. Januar gegen den SC Paderborn ist nur sehr kurz. Außerdem werde ich mit den Spielern viele Gespräche führen“, sagte er nach der Ankunft in Cambrils.

Bis kommenden Sonntag bereiten sich die Westsachsen an der Mittelmeerküste von Katalonien auf den restlichen Saisonverlauf vor. Geplant sind zudem zwei Testspiele. Am Dienstag trifft der CFC auf den Nord-Regionalligisten 1. FC Germania Egestorf/Langreder, am Samstag auf Henan Jianye FC aus der chinesischen Super League.

Arbeiten will Bergner vor allem am Defensivverhalten seiner neuen Mannschaft. In den ersten 20 Spielen kassierte der Tabellenvorletzte 37 Gegentore. Der neue Coach ist überzeugt: „Die Truppe hat das Potenzial, um die Klasse zu halten.“

Warum aber David Bergner? Das hatte CFC-Sportdirektor Steffen Ziffert in der Pressemitteilung über dessen Engagement sogar selbst gefragt - und die Antwort gleich mitgegeben. „Weil wir sehr gute Gespräche hatten und ich davon überzeugt bin, dass David der richtige Trainer für die jetzige Situation ist, er bringt alle Voraussetzungen mit.“

Bergner folgt auf Horst Steffen. Von diesem hatte sich der CFC unmittelbar vor der ersten Trainingseinheit in der Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte getrennt. Die vergangenen sieben Pflichtspiele, darunter das Achtelfinale im Landespokal, gingen verloren. „David ist die Schwere der Aufgabe bekannt, aber er hat auf alle Fälle den Ehrgeiz und das Wissen, diese zu lösen“, sagte Ziffert.

Was auf dem Spiel steht, machte der neue Coach deutlich. „Ich gehe davon aus, dass dem Umfeld der Himmelblauen und den Spielern auch bewusst ist, dass es um die Existenz des Vereins und den Fußball in der Region geht“, sagte Bergner.

Sportlich geht der Chemnitzer Club mit der Verpflichtung von Bergner, der in seiner Erfurter Zeit in sechs Spielen lediglich ein Unentschieden gegen den Halleschen FC schaffte, ein Risiko, wirtschaftlich nicht. Der finanziell klamme sächsische Club konnte Sponsoren gewinnen, die den neuen Trainer bezahlen. Dass es aber generell nicht einfach werden würde, einen guten Fußballlehrer zum CFC zu lotsen, hatte Ziffert bereits am Dienstag bei der Beurlaubung von Steffen verdeutlicht: „Es reißen nicht alle Trainer die Arme hoch und sagen: Hurra, wir gehen nach Chemnitz.“

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