Fußball-Bundesliga:Frankfurt und Mainz bleiben oben dran

Lesezeit: 3 min

Tor für Frankfurt: Martin Lanig. (Foto: dpa)

Ereignisreicher Samstag in der Fußball-Bundesliga: Eintracht Frankfurt und Mainz 05 festigen mit Siegen ihre Ambitionen aufs internationale Geschäft, Schalke 04 erzittert sich einen Punkt beim FC Augsburg. Hannover schlägt den VfL Wolfsburg in Unterzahl - nach einem Kung-Fu-Tritt.

Alle Spiele im Überblick

Auf diese beiden Reaktionen hatten die Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt gehofft: Die Mannschaft gewann am Samstag mit 2:1 (1:0) gegen 1899 Hoffenheim und verhinderte so einen Fehlstart in die Rückrunde der Fußball-Bundesliga. Die Frankfurter Fans protestierten währenddessen gegen jene Randalierer in ihren eigenen Reihen, die sieben Tage zuvor beim 1:3 in Leverkusen noch für eine Unterbrechung des Spiels gesorgt hatten. "Pyromanen aussortieren" stand auf Plakaten, die im Stadion ausgerollt wurden.

Sportlich betrachtet sorgten die Tore von Martin Lanig (35. Minute) und Stefan Aigner (67.) dafür, dass die Eintracht ihren vierten Tabellenplatz festigte und weiter vom Europapokal träumt. "Ich bin einfach nur glücklich, dass wir gewonnen haben. Die gesamte Mannschaft hat sehr gut gekämpft - gegen einen Gegner, der nicht auf diesem Tabellenplatz stehen müsste", sagte Trainer Armin Veh.

Hoffenheim dagegen fiel trotz des zwischenzeitlichen 1:1 von Kevin Volland (65.) zum ersten Mal seit dem dritten Spieltag wieder hinter Augsburg auf einen direkten Abstiegsplatz zurück. "In der zweiten Hälfte haben wir sehr engagiert gespielt und sehr gute offensive Aktionen gezeigt. Leider haben wir uns dafür nicht belohnt", sagte Trainer Marco Kurz.

Sieg für Mainz, Punkt für Augsburg

Auch Mainz 05 bleibt oben dran. Die SpVgg Greuther Fürth hat hingegen im Abstiegskampf eine ernüchternde Schlappe kassiert. Die Mannschaft von Trainer Mike Büskens verlor gegen den FSV Mainz 05 nach schwacher zweiter Halbzeit mit 0:3 (0:0) und bleibt abgeschlagen Tabellenletzter. Fürth ist nun seit 17 Spielen ohne Erfolg und weiter ohne einen Heimsieg, Mainz hält dagegen Anschluss an die Spitzengruppe. Der ungarische Torjäger Adam Szalai sorgte mit seinem Treffer in der 53. Minute für lange Gesichter bei den Franken. Zunächst hatte Torwart Wolfgang Hesl noch gegen Andreas Ivanschitz glänzend pariert, doch Szalai stand für den Abstauber bereit. Nach dem 2:0 von Yunus Malli (65.) waren die Verhältnisse endgültig klar. Szalai (84.) mit seinem elften Saisontor sorgte für den Endstand.

Bundesliga-Stimmen
:"Der Junge war übermotiviert"

Nach seiner roten Karte im ersten Bundesligaspiel erhält Hannovers Sebastien Pocognoli Trost von Ex-Schiedsrichter Markus Merk. Lewis Holtby scherzt über die langwierigen Wechselverhandlungen zwischen Schalke und Tottenham. Bei Greuther Fürth sehen sie eine "Katastrophensituation".

Stimmen zum Bundesliga-Spieltag

Der FC Augsburg hat im Abstiegskampf einen Achtungserfolg erzielt und sich auf den Relegationsplatz geschoben. Ein torloses Remis gegen Schalke 04 brachte den Schwaben am Samstag den 13. Saisonzähler ein, womit der FCA nach Punkten zu Mitbewerber 1899 Hoffenheim aufschloss. Die Kraichgauer verloren ihr paralleles Match in Frankfurt, deshalb macht die leicht bessere Tordifferenz Augsburg jetzt zum neuen Tabellen-16.

Erneut langte es für den Champions-League-Achtelfinalisten aus Gelsenkirchen nicht zu einem Auswärtssieg, der bisher letzte Erfolg auf einem fremden Platz ist schon mehr als drei Monate her. Vor allem spielerisch enttäuschten die Schalker. "Zufrieden kann man nicht sein", sagte Trainer Jens Keller: "Nach dem Spielverlauf muss man damit leben. Augsburg war sehr aggressiv. Wir sind nicht ins Spiel gekommen und haben nicht die Bälle gewonnen, um unsere Stürmer in Position zu bringen."

Die Fußballgötter
:Alle gegen van der Vaart

Beim Derby zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen geht es hitzig zu. Immer mittendrin: Rafael van der Vaart.

Von Guido Schröter

Ausgerechnet sein alter Arbeitgeber hat Dieter Hecking die erste Niederlage als Trainer des VfL Wolfsburg zugefügt. Hannover 96 setzte sich im aufregenden 22. Niedersachsen-Duell äußerst glücklich mit 2:1 (2:0) gegen die "Wölfe" durch und baute damit seinen Vorsprung auf den Nachbarn auf vier Punkte aus. Während Hecking, der früher als Spieler und Trainer in der niedersächsischen Landeshauptstadt gearbeitet hat, nach dem 19. Spieltag weiter mit dem VfL im unteren Mittelfeld der Tabelle feststeckt, schauen die 96er und Trainer Mirko Slomka wieder Richtung Europapokal-Plätze.

Dabei spielte 96 lange in Unterzahl. Der gerade verpflichtete Linksverteidiger Sébastien Pocognoli hatte von Schiedsrichter Günter Perl zu Recht wegen rohen Spiels die rote Karte bei seinem Debüt gesehen (34.) - nach einem Kung-Fu-Tritt in den Bauch seines Gegenspielern.

Mohammed Abdellaoue indes rechtfertigte seine Startelf-Nominierung bereits nach weniger als drei Minuten. Der Norweger setzte sich im skandinavischen Laufduell gegen Wolfsburgs dänischen Innenverteidiger Simon Kjaer durch und traf aus spitzem Winkel zum 1:0 (3.). Diego Benaglio in Wolfsburgs Tor traf keine Schuld. In der 38. Minute erhöhte Mame Diouf mit seinem achten Saisontreffer auf 2:0. Direkt nach dem Seitenwechsel verkürzte Wolfsburgs eingewechselter Innenverteidiger Alexander Madlung (46.). "Man ist natürlich frustriert, wir haben ein klasse Spiel gezeigt und sind an der brutalen Effizienz von Hannover gescheitert", sagte Coach Hecking.

Bundesliga-Stimmen
:"Der Junge war übermotiviert"

Nach seiner roten Karte im ersten Bundesligaspiel erhält Hannovers Sebastien Pocognoli Trost von Ex-Schiedsrichter Markus Merk. Lewis Holtby scherzt über die langwierigen Wechselverhandlungen zwischen Schalke und Tottenham. Bei Greuther Fürth sehen sie eine "Katastrophensituation".

Stimmen zum Bundesliga-Spieltag

Gladbach siegt im "S-Bahn-Derby"

Borussia Mönchengladbach hat mit einem Sieg im "S-Bahn-Derby" gegen Fortuna Düsseldorf wieder Fahrt im Rennen um die Europapokal-Plätze aufgenommen. Die Fohlen bezwangen den alten Rivalen von der rechten Rheinseite dank einer starken ersten Halbzeit mit 2:1 (2:0) und feierten den 400. Heimsieg ihrer Bundesliga-Geschichte. Während für Gladbach das internationale Geschäft in greifbare Nähe rückt, bleibt der Aufsteiger aus Düsseldorf im neuen Jahr ohne Punkt und steckt weiter im Abstiegskampf.

Ein Eigentor von Juanan (5.) und der vierte Saisontreffer von Patrick Herrmann (14.) sorgten für den Heimsieg der Borussia, die nun schon seit neun Pflichtspielen ungeschlagen ist. Die Fortuna kam durch einen Handelfmeter (50.) von Dani Schahin nur noch zum Anschluss. "In der zweiten Halbzeit war es ein ganz anderes Spiel, ich denke sogar mit Vorteilen für uns," sagte Düsseldorfs Trainer Norbert Meier.

© Süddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: