Fußball-Bundesliga:75 Millionen Euro - wird Wolfsburg noch schwach?

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75 Millionen für Draxler sind im Gespräch - was macht der VfL? (Foto: dpa)
  • Am Mittwoch endet die Transferperiode - und angeblich liegt dem VfL Wolfsburg ein 75-Millionen-Angebot für Julian Draxler vor.
  • Ein potenzieller Draxler-Nachfolger wäre Heung Min-Son von Tottenham Hotspur.
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Von Carsten Scheele

Mit sagenhaften Transfersummen kennen sie sich aus beim VfL Wolfsburg in dieser Jahreszeit. Vor recht genau zwölf Monaten flatterte das 75-Millionen-Angebot von Manchester City für den damaligen VfL-Spieler Kevin De Bruyne herein, kurz vor der Schließung des Transferfensters wurde Wolfsburg schwach, als Ersatz wurde Julian Draxler von Schalke 04 geholt.

Nun, ein Jahr später, wird Wolfsburg wieder mit einer Irrsinnssumme konfrontiert. Wieder sollen es angeblich 75 Millionen Euro sein, die diesmal Paris Saint-Germain der Bild zufolge für einen Wolfsburger Spieler bietet: für Draxler, dem seit Wochen nachgesagt wird, dass er schleunigst weg will aus der Autostadt. Sein Berater soll nach Angaben des Blatts seit Tagen bei PSG Gespräche führen.

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Bislang hatte Wolfsburgs Geschäftsführer Klaus Allofs alle Avancen bezüglich des Nationalspielers abgewehrt, der noch für vier Jahre unter Vertrag steht. "Er bleibt", betonte Allofs mehrfach, auch aus Prinzip. Ganz ähnlich klang das am Dienstag auch bei Trainer Dieter Hecking, der einen kurzfristigen Weggang ausschloss. Eine Ausstiegsklausel soll Draxler erst im Jahr 2017 nutzen können. In den beiden bisherigen Saisonspielen, im Pokal beim FSV Frankfurt und in der Liga in Augsburg, stand Draxler in der Startelf.

Oder wird Wolfsburg noch schwach? So oder so dürfte der Klub zu jenen gehören, die bis zum Transferschluss am Mittwochabend (18 Uhr) auf dem Markt tätig werden. Ein Innenverteidiger soll kommen, als Ersatz für den nach Nizza transferierten Wuschelkopf Dante. Auch für einen weiteren Offensivspieler wäre Platz im Kader - erst recht, wenn Draxler doch noch der Weg nach Paris freigemacht werden sollte.

Wolfsburg hat ohnehin einen bewegten Sommer hinter sich. Etliche Spieler, die beim VfL in der vergangenen Spielzeit das Gerüst bildeten, wurden verkauft: André Schürrle für 30 Millionen Euro zum BVB, Max Kruse nach Bremen (7,5 Millionen), Bas Dost nach Lissabon (zwölf Millionen), Naldo zu Schalke (ablösefrei), Dante nach Nizza - insgesamt kamen fast 50 Millionen Euro zusammen.

Von einem Ausverkauf war hier und da die Rede, auch Allofs klagte einmal, es sei eben nicht leicht, Spieler von einem Klub zu überzeugen, der in der angebrochenen Spielzeit nur in nationalen Wettbewerben vertreten ist. Allerdings war der VfL mit den Leistungen einiger Großverdiener auf und abseits des Platzes nicht gerade zufrieden. Sogar die Abschiede der Nationalkräfte Schürrle und Kruse fielen am Ende leicht.

Dafür kamen Spieler, die für einen anderen VfL stehen sollen: Yannick Gerhardt (Köln), Jeffrey Bruma (Eindhoven), Josip Brekalo (Zagreb), Daniel Didavi (Stuttgart), zuletzt Jakub Blaszczykowski (Dortmund) und Mario Gomez (Istanbul/Florenz) für insgesamt etwa 42 Millionen Euro. Allein wegen des Überschusses an Verkaufserlösen dürfte noch einmal Bewegung in die Kadergestaltung kommen.

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Was einen Innenverteidiger angeht, hat Wolfsburg die Bemühungen um Dortmunds Matthias Ginter vorerst eingestellt. "Nicht zu realisieren", sagt Allofs. Dortmunds Trainer Thomas Tuchel möchte den Nationalspieler halten. Dagegen wurde dem VfL laut Kicker der ehemalige Leverkusener Philipp Wollscheid (Stoke City) angeboten.

Bleibt ein Wunschspieler für die Offensive, hier hat sich Allofs unerwartet ausführlich über Heung Min-Son von Tottenham Hotspur geäußert, für den Wolfsburg bereits ein Angebot abgegeben haben soll. "Wir sind sicherlich nicht in einer schlechten Lage, weil der Spieler gern zurück in die Bundesliga möchte", erklärte Allofs: "Aber wir haben schon oft drüber gesprochen, dass englische Klubs andere finanzielle Mittel haben. Ich glaube nicht, dass wir das stemmen können."

Was sich mit 75 Millionen Euro mehr in der Tasche natürlich schlagartig ändern würde.

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