Fußball:Blatter nach Sperre entsetzt: «Das ist eine Schande»

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Zürich (dpa) - Fragen an FIFA-Präsident Joseph Blatter zu seiner Sperre durch die Ethikkommission.

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Zürich (dpa) - Fragen an FIFA-Präsident Joseph Blatter zu seiner Sperre durch die Ethikkommission.

Was sagen Sie zu dem Urteil der FIFA-Ethikkommission, Sie und UEFA-Chef Michel Platini für acht Jahre zu sperren?

Joseph Blatter: Das ist eine Schande. Man stellt mich und Michel Platini als Lügner hin. Das geht nicht. Nicht nach 40 Jahren. Das ist respektlos, auch gegenüber der Justiz. Da stimmt etwas nicht im System.

Werden Sie die Sperre akzeptieren?

Blatter: Ich werde Einspruch beim FIFA-Berufungskomitee und beim Internationalen Sportgerichtshof CAS einlegen. Ich hoffe, Michel wird das Gleiche tun. Vielleicht bringe ich den Fall auch vor ein ziviles Schweizer Gericht. Ich werde kämpfen, für mich, für die FIFA.

Sehen Sie sich als unschuldig an?

Blatter: Ich habe nie mit Geld betrogen. Zu sagen, dies wäre ein guter Tag für die FIFA, ein guter Tag für den Fußball, wäre daher völlig falsch.

Warum nehmen Sie das Urteil nicht zum Anlass, die Verantwortung zu übernehmen?

Blatter: Ich habe die Verantwortung übernommen und mein Mandat schon Anfang Juni zur Verfügung gestellt. Ich bin der scheidende Präsident, nicht der zu wählende. Man muss mich aber nicht mit solchen Dingen suspendieren. So kann ich meine Arbeit nicht machen.

Wie ist es Ihnen seit der Suspendierung vor drei Monaten ergangen?

Blatter: Ich hatte einen Zusammenbruch. Wenn ich nicht solch hervorragende medizinische Hilfe bekommen hätte, wären wir heute nicht hier. Das sind wir nur dank der Ärzte und meines starken Herzens. Ich habe aber nie meinen Verstand verloren. Jetzt geht es mir wieder besser.

Glauben Sie, dass die Ermittlungen der US-Behörden Einfluss auf das Urteil hatten?

Blatter: Ich glaube nicht, dass die Ethikkommission Absprachen mit US-Behörden hat. Ich weiß aber auch nicht, ob man die Wahl von Platini zum neuen Präsidenten verhindern oder dem jetzigen Präsidenten einen Fußtritt verpassen wollte.

Hoffen Sie trotz der Verbannung für acht Jahre immer noch auf ein Comeback beim Wahl-Kongress am 26. Februar 2016?

Blatter: Am Morgen war ich traurig, jetzt bin ich kämpferisch. Es ist noch nicht zu Ende. Ich komme wieder.

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