Berlin:Grüne stellen neue Bedingungen für Stadionneubau

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Berlin (dpa/bb) - Die Grünen stellen neue Bedingungen für den Bau einer reinen Fußballarena des Bundesligisten Hertha BSC neben dem Berliner Olympiastadion. "Es wird keine Zusage für ein neues Stadion geben, wenn nicht gleichzeitig ein "Masterplan" für den gesamten Olympiapark vorliegt", sagte die sportpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Nicole Ludwig, der Deutschen Presse-Agentur. "Der Senat hat sein Versprechen, ein solches Konzept bis zum Herbst vorzulegen, nicht eingelöst", bemängelte sie. Auch die Hertha stehe hier in der Verantwortung.

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Berlin (dpa/bb) - Die Grünen stellen neue Bedingungen für den Bau einer reinen Fußballarena des Bundesligisten Hertha BSC neben dem Berliner Olympiastadion. „Es wird keine Zusage für ein neues Stadion geben, wenn nicht gleichzeitig ein „Masterplan“ für den gesamten Olympiapark vorliegt, sagte die sportpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Nicole Ludwig, der Deutschen Presse-Agentur. „Der Senat hat sein Versprechen, ein solches Konzept bis zum Herbst vorzulegen, nicht eingelöst“, bemängelte sie. Auch die Hertha stehe hier in der Verantwortung.

Ziel müsse sein, möglichst viele Flächen auf dem weitläufigen Gelände und im Falle des Auszugs von Hertha auch das Olympiastadion selbst auf Dauer der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, sagte Ludwig. Das betreffe Vereine ebenso wie Freizeit- und Einzelsportler. „Wir haben zu wenig Sportflächen in Berlin, da wäre es ein Gewinn für die ganze Stadt, das gut angebundene Areal für die Öffentlichkeit zu sichern.“

Der Bundesligist will bis 2025 direkt neben seiner heutigen Spielstätte ein neues Stadion für 55 000 Zuschauer als reine Fußballarena bauen. Das in Frage kommende Grundstück gehört dem Land Berlin, eine Verpachtung müsste das Abgeordnetenhaus genehmigen.

Im dortigen Sportausschuss hatte die Hertha mit der Ankündigung eines Eröffnungstermins am 25. Juli 2025 jüngst allerdings für erheblichen Ärger gesorgt. Denn zahlreiche Fragen rund um das Projekt sind aus Sicht der Abgeordneten unbeantwortet und stehen einem möglichen Stadionneubau daher im Weg: Etwa der Grundstückswert, an dem sich der Erbpachtzins orientiert, die Nachnutzung des Olympiastadions sowie Alternativen für eine Bildungsstätte und mehrere Wohnhäuser, die einer neuen Arena weichen müssten. Hinzu kommen 250 Jahre alte Eichen.

Was bisher wenig diskutiert wird: Weichen müsste zudem mindestens einer der Trainingsplätze im Olympiapark, die momentan die Hertha nutzt und die außerhalb dieser Zeit auch Vereinen offen stehen. Das werde die Nutzung des Olympiaparks für dritte noch weiter einschränken, befürchtet Ludwig. „Denn um die DFB-Lizenzbedingungen zu erfüllen, muss Hertha ständig mindestens vier Trainingsplätze vorhalten“, sagte sie. „Es ist völlig ungeklärt, wie das gehen soll.“ Daher seien Garantien für die öffentliche Nutzung weiter Teile des Olympiageländes unerlässlich.

Nach Angaben der Senatsverwaltung für Inneres und Sport nutzen knapp 80 Sportvereine die Anlagen des Olympiaparks. Weder diese noch diverse Sport-Dachverbände seien bisher in die Debatten um eine mögliche teilweise Bebauung des Areals einbezogen worden, räumte Sport-Staatssekretär Aleksander Dzembritzki jüngst in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der CDU ein. Dies sei nicht möglich gewesen, „weil eine genaue Detailplanung“ noch nicht vorliege.

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