Berlin:Erstes Gefühl als „Big City Club“: Hertha genießt die Bühne

Lesezeit: 2 min

Berlin (dpa) – Es wird eine "besondere" und "spannende" Saison für die 127 Jahre alte Hertha aus Berlin. Das empfindet nicht nur Manager Michael Preetz, der schon seit einem Jahrzehnt für die sportliche Entwicklung verantwortlich zeichnet. Nach dem überraschenden Einstieg von Finanzinvestor Lars Windhorst, dessen Firma zunächst 125 Millionen Euro frisches Geld in den Berliner Fußball-Bundesligisten pumpte, schauen die eigenen Fans und die Konkurrenz mit anderen Augen auf die Blau-Weißen. Die haben sich in den vergangenen Jahren unter Trainer Pal Dardai zwar in der 1. Liga etabliert und hatten nichts mehr mit dem Abstieg zu tun. So ein bisschen aber blieb immer das Graue-Maus-und-wenig-Geld-Image bestehen.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Berlin (dpa) – Es wird eine „besondere“ und „spannende“ Saison für die 127 Jahre alte Hertha aus Berlin. Das empfindet nicht nur Manager Michael Preetz, der schon seit einem Jahrzehnt für die sportliche Entwicklung verantwortlich zeichnet. Nach dem überraschenden Einstieg von Finanzinvestor Lars Windhorst, dessen Firma zunächst 125 Millionen Euro frisches Geld in den Berliner Fußball-Bundesligisten pumpte, schauen die eigenen Fans und die Konkurrenz mit anderen Augen auf die Blau-Weißen. Die haben sich in den vergangenen Jahren unter Trainer Pal Dardai zwar in der 1. Liga etabliert und hatten nichts mehr mit dem Abstieg zu tun. So ein bisschen aber blieb immer das Graue-Maus-und-wenig-Geld-Image bestehen.

Jetzt tritt am Freitag (20.30 Uhr) eine gleich in vielen Dingen veränderte Hertha zum Saison-Eröffnungsspiel beim Titelverteidiger FC Bayern an. „Wir haben die ungeteilte Aufmerksamkeit, die große Bühne. Das ist eine wunderbare Gelegenheit, eine erste Visitenkarte abzugeben beim schwerstmöglichen Gegner“, sagte der 51-jährige Preetz zum Auftakt in der Allianz Arena und vor TV-Zuschauern aus 200 Ländern. Ein wenig dürfen die Berliner also schon mal proben, wie man sich so als „Big City Club“ fühlen könnte, den der neue Investor gern aus Hertha machen will.

Wohlwissend, dass auch erhoffte 100 weitere Millionen aus einem weiteren Verkauf von Aktienanteilen an der Profiabteilung den Abstand zu den deutschen Branchenführern im Fußball-Geschäft nur minimal verkleinern können, gibt es an der offiziellen Vorgabe für die Spielzeit 2019/20 zunächst keine Veränderungen zu den Vorjahren. „Es bleibt erstmal so, wir wollen uns verbessern“, sagte Preetz zum Saisonziel, idealerweise soll die Mannschaft „auf einem einstelligen Tabellenplatz einlaufen“, sagte Preetz am Mittwoch nach einem Gespräch mit dem Team. In der Vorsaison war Hertha Elfter.

Der Etat für diese Saison wurde zunächst mit 140 Millionen Euro veranschlagt. Damit bewegt sich Hertha „in der Bundesliga im Bereich zwischen 10 und 14“, hatte Herthas Finanz-Geschäftsführer Ingo Schiller erklärt. Das war allerdings vor dem neuen Investoren-Deal. Innerhalb der offiziellen Zielsetzung werde man „maximal ehrgeizig herangehen“, betonte dann auch der Manager. Heißt: Nach den neuen finanziellen Möglichkeiten schaut Hertha durchaus auch auf die europäischen Startplätze.

Was die Aufgabe für den neuen Chefcoach Ante Covic, der aus der Nachwuchsabteilung des eigenen Clubs kommt, nicht einfacher macht. Der 43-jährige hatte einst auch als Profi bei Hertha und mit Preetz gespielt, als Trainer überzeugte er bis zur U23 - die 1. Liga aber ist für den gebürtigen Berliner mit kroatischen Wurzeln Neuland.

Immerhin investierte Hertha ins Personal mehr als 30 Millionen Euro. Vor allem Rekordeinkauf Dodi Lukebakio (20 Millionen Euro) und U21-Nationalspieler Eduard Löwen (7 Millionen) sollen neben Marko Grujic (Leihe für 2,5 Millionen Euro verlängert) Qualität bringen.

Ein spezielles Ziel der Hertha hängt mit dem erstmaligen Aufstieg des 1. FC Union zusammen. Er wolle „beide Derbys gewinnen“, sagte Trainer Covic deutlich. „Es geht auch darum zu zeigen, dass Hertha der Hauptstadtclub ist, die Nummer eins in Berlin“, ergänzte Preetz.

Covic, der eine „brutale Vorfreude spürt, will den Fans insgesamt einen attraktiveren Fußball bieten, offensiver, mutiger, mit mehr Ballbesitz. Das soll auch schon gegen die Bayern zu sehen sein. Ohnehin machen die jüngsten Duelle gegen den Rekordmeister Mut. In der Vorsaison gewannen die Berliner zuhause 2:0 und unterlagen in München nur knapp 0:1. Davor hatte es drei Unentschieden gegeben. „Diese Erinnerungen haben wir im Gepäck. Daraus können die Spieler Kraft saugen“, sagte Preetz vor dem 69. Liga-Duell mit den Bayern.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: