Bundesliga:Bruchhagen: Bobic hat Bernstein nicht ernst genommen

Herthas Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic (l) und Hertha-Präsident Kay Bernstein unterhalten sich auf der Tribüne. (Foto: Soeren Stache/dpa/Archivbild)

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Berlin (dpa) - Für den früheren DFL-Geschäftsführer Heribert Bruchhagen war es keine große Überraschung, dass es in der Zusammenarbeit zwischen dem gerade freigestellten Manager Fredi Bobic und Präsident Kay Bernstein bei Hertha BSC Probleme geben könnte. „Mir war von Anfang an klar, dass es schwierig wird, als ich gelesen habe, dass ein neuer Präsident kommt. Da prallen Welten aufeinander: Auf der einen Seite Bobic, Ex-Nationalspieler und 20 Jahre erfolgreicher Manager in der Bundesliga und auf der anderen Seite ein Präsident aus der Ultrabewegung“, sagte Bruchhagen, der Bobic einst als seinen Nachfolger zu Eintracht Frankfurt geholt hatte, in der Sendung „Sky90“.

Bobic sei nicht besonders erpicht auf beratende Gespräche. „Ich befürchte sogar, Fredi hat seinen Präsidenten nicht ernst genommen. Der hat ihm jetzt aber gezeigt, was möglich ist“, so der 74-Jährige. Er habe aber große Zweifel, dass die Maßnahme nun zum Erfolg führe. „So kurz vor Ende der Transferperiode war ein ungünstiger Zeitpunkt. Der Moment war sogar falsch. Ich glaube einfach nicht daran, dass das klappt“, ergänzte Bruchhagen und sieht Hertha am Ende der Saison als Absteiger.

Die Berliner hatten sich nach dem 0:2 gegen Stadtrivale 1. FC Union von Bobic getrennt. Der Ur-Herthaner Benjamin Weber, der von Ex-Profi Andreas „Zecke“ Neuendorf unterstützt werden soll, wurde als Sportdirektor präsentiert. Rekordnationalspieler Lothar Matthäus vermutet, dass auch der von Bobic geholte Trainer Sandro Schwarz um seinen Job bangen muss. Dann wäre aus seiner Sicht der langjährige Hertha-Spieler und -Trainer Pal Dardai eine „naheliegende Lösung“.

© dpa-infocom, dpa:230130-99-407858/2

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