Fußball:Bayern zurück in Gala-Form: 4:0 auf Schalke

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Gelsenkirchen (dpa) - Triple-Sieger Bayern München kommt immer mehr in die Gala-Form der vergangenen Saison. Pünktlich zum Auftakt des Oktoberfestes zeigte sich der Rekordmeister im 100. Pflichtspiel-Duell mit dem FC Schalke 04 beim 4:0 (2:0) in Tor- und Feierlaune.

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Gelsenkirchen (dpa) - Triple-Sieger Bayern München kommt immer mehr in die Gala-Form der vergangenen Saison. Pünktlich zum Auftakt des Oktoberfestes zeigte sich der Rekordmeister im 100. Pflichtspiel-Duell mit dem FC Schalke 04 beim 4:0 (2:0) in Tor- und Feierlaune.

Vor 61 973 Zuschauern in der ausverkauften Schalker Veltins-Arena brachten Bastian Schweinsteiger (21. Minute) und Mario Mandzukic (22.) mit ihrem Kopfball-Doppelschlag die Bayern früh auf die Siegerstraße. Die weiteren Treffer markierten „Europas Fußballer des Jahres“ Franck Ribéry (75.) und Claudia Pizarro (84.).

Bayern-Trainer Pep Guardiola sprach anschließend vom besten Spiel der Saison. „Ich bin sehr zufrieden. Wir haben das Spiel komplett dominiert. Wir haben das sehr gut gemacht.“ Der Titelverteidiger von der Isar zog nach dem 1:1-Patzer von Borussia Dortmund in Nürnberg punktemäßig (je 16) mit dem Ruhrgebiets-Rivalen gleich, bleibt aber aufgrund der weniger erzielten Treffer bei gleicher Tordifferenz weiter Zweiter.

Für Schalke, das zuletzt mit vier Pflichtspielsiegen geglänzt hatte, war es eine der höchsten Heimniederlagen der Clubgeschichte. Höher hatten die Königsblauen in der Bundesliga zuletzt vor 32 Jahren gegen den VfL Bochum daheim verloren. Im Vergleich mit den Bayern war es die fünfte Liga-Niederlage in Serie. Dabei blieb Nationaltorwart Manuel Neuer, der bei seiner Rückkehr an alter Wirkungsstätte mit Pfiffen und Buhrufen bei jeder Aktion geschmäht worden war, erneut ohne Gegentor (12:0-Treffer).

„Wir sind das Spiel sehr seriös angegangen, die Mentalität war da. Wir sind glücklich, dass wir so gespielt haben. Phasenweise war das sehr gut“, sagte Schweinsteiger und Abwehrspieler Jérôme Boateng ergänzte: „Wir steigern uns von Spiel zu Spiel. Wir hatten viel Ballbesitz und haben den Ball sehr gut laufen lassen.“ Sein Halbbruder Kevin-Prince auf Schalker Seite war dagegen enttäuscht: „Es ist schwierig gegen eine Mannschaft wie die Bayern. Wir hatten unsere Chancen, aber wenn du sie nicht nutzt, dann kannst du nicht gewinnen.“

Die passend zum Wiesn-Auftakt in Trachten-Look-Trainingsjacken in die Schalke-Arena eingezogenen Münchner ließen den Gastgebern kaum Raum zur Entfaltung. Schon nach einer Viertelstunde wies die Statistik einen Ballbesitz der Bayern von mehr als 70 Prozent auf. Ein tückischer 22-Meter-Flachschuss von Schalke-Neuzugang Kevin-Prince Boateng (5.), den Neuer mit den Fingerspitzen noch um den Pfosten drehte, und eine Chance von Adam Szalai (17.) nach Vorarbeit von Boateng markierten schon das Ende der königsblauen Herrlichkeit in der ersten Halbzeit.

Das mit Spannung erwartete Duell zwischen dem Schalke-Star Kevin-Prince Boateng und seinem Halbbruder Jérôme, gewann der Bayern-Profi nach Punkten. Der Münchener Innenverteidiger machte keine Fehler, klärte das wenige, was zu klären war, souverän. Dagegen hatte sein älterer Bruder nur zwei gute Szenen in dem dritten Aufeinandertreffen der Beiden, deren Profikarriere einst bei Hertha BSC begann.

Die Schalker hatten sich nach der Erfolgsserie der vergangenen Wochen und vor allem nach dem souveränen 3:0 beim Auftakt der Champions League gegen Steaua Bukarest mehr gegen den Rekordmeister ausgerechnet. Doch weder der zuletzt in die Anführerrolle geschlüpfte Boateng noch der in die Startelf zurückgekehrte Jermaine Jones konnten dem Spiel ihrer Mannschaft entscheidende Impulse geben.

Als richtige Entscheidung von Bayern-Chefcoach Pep Guardiola erwies sich, Nationalspieler Schweinsteiger erstmals nach seiner Verletzung wieder in die Anfangsformation zu beordern. Er dankte es mit seinem Kopfballtor nach einer Ecke von Arjen Robben. Der Führungstreffer verstärkte die Hilflosigkeit der Schalker noch mehr, die wenige Sekunden nach diesem Schock das 2:0 durch einen wuchtigen Kopfball des Kroaten Mandzukic nach Flanke von David Alaba kassierten. Robben (29.) und Rafinha (38.) hatten danach noch weitere Großchancen, die Pausenführung zu erhöhen.

Nach dem Wiederanpfiff verwalteten die Bayern-Profis die Führung clever und routiniert - echte Chancen der Schalker gab es nicht mehr. Dafür machte der insgesamt nicht sehr auffällige Ribéry noch einmal auf sich aufmerksam, als er eine feine Vorarbeit von Alaba mit einem Trudelball ins Tor zum 3:0 nutzte. Der eingewechselte Pizarro verfeinerte das 31. Ligaspiel der Bayern ohne Niederlage noch mit dem 4:0.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 31,1 - 68,9

Torschüsse: 10 - 14

gew. Zweikämpfe in %: 45,5 - 54,5

Fouls: 7 - 6

Ecken: 5 - 5

Quelle: optasports.com

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