Fußball:Bayern glauben nicht an Turbo-Titel in Mainz

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München (dpa) - Zu einem richtigen "Feierbiest" wie der frühere Bayern-Coach Louis van Gaal taugt Pep Guardiola garantiert nicht. "Feiern sind nicht mein Business", sagte der spanische Startrainer zu den Planungen für einen möglichen Turbo-Titelgewinn des FC Bayern schon am Samstag im Bundesligaspiel beim FSV Mainz.

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München (dpa) - Zu einem richtigen „Feierbiest“ wie der frühere Bayern-Coach Louis van Gaal taugt Pep Guardiola garantiert nicht. „Feiern sind nicht mein Business“, sagte der spanische Startrainer zu den Planungen für einen möglichen Turbo-Titelgewinn des FC Bayern schon am Samstag im Bundesligaspiel beim FSV Mainz.

Bierduschen? Autokorso? Rathausbalkon? Mit solchen Szenarien beschäftigt sich der 43 Jahre alte Titelsammler Guardiola eher nicht. „Ich habe es gesehen mit dem Bier auf dem Platz“, berichtete er in Erinnerung an seine TV-Studien in der vergangenen Saison, als Jupp Heynckes diverse Male von Bastian Schweinsteiger, Franck Ribéry und Co. nach Titelgewinnen aus großen Gläsern übergossen worden war. „Wenn es passiert, passiert es“, meinte Guardiola und fragte sicherheitshalber nach: „Ist das immer so?“ In Bayern schon.

Guardiolas hauptsächliche Mission lautet Siegen und Perfektion des Fußballs auf dem Platz. „Lasst mich den Titel gewinnen, dann werde ich euch sagen, was ich fühle, was er mir bedeutet“, erklärte er ausweichend. Am 28. Spieltag triumphierte der FC Bayern in der vergangenen Saison, jetzt könnte es sogar noch zwei Spieltage früher der Fall ein - Rekord! „Das ist nicht normal“, meinte Guardiola zum Vorsprung von über 20 Punkten auf die Verfolger. „Es war letzte Saison nicht normal mit Jupp - und dieses Jahr auch nicht.“

Selbst das Champions-League-Los Manchester United konnte den Fokus des ehrgeizigen Trainers nicht von der nächsten sportlichen Aufgabe im Bundesliga-Alltag ablenken. „Das Thema ist Mainz. Mainz hat nur eines seiner letzten elf Bundesligaspiele verloren. Das bedeutet, dass das eine gute Mannschaft ist“, sagte Guardiola, der seine Pressekonferenz am Freitag extra zeitlich vor die Auslosung der Viertelfinalpartien gelegt hatte.

Eingestellt sind die Bayern auf einen Titelgewinn schon in Mainz nicht. „Es hängt nicht hundertprozentig von uns ab, sondern auch von Dortmund und Schalke“, meinte Guardiola. „Wir wollen ein gutes Spiel machen, das ist das einzige, was zählt“, sagte Arjen Robben. An einen eigenen Sieg - es wäre der 18. in Serie - glauben die Münchner natürlich schon. Aber dass zeitgleich Borussia Dortmund in Hannover und auch Schalke 04 im eigenen Stadion gegen den Tabellenletzten Eintracht Braunschweig nicht gewinnen, damit rechnet beim Rekordmeister niemand ernsthaft.

Guardiola kündigte an, sogar nur 18 Spieler mit nach Mainz zu nehmen. Fehlen wird auf jeden Fall der Spanier Thiago wegen einer Oberschenkel-Blessur. Feierlichkeiten müssten spontan im Stadion sowie nach dem Rückflug in München stattfinden. Ein Feierverbot würde Guardiola jedenfalls nicht aussprechen: „Wenn es passiert, müssen die Spieler auch feiern. Aber sie sind intelligent und wissen, in zwei Wochen ist das Champions-League-Viertelfinale.“

Darauf liege längst der Fokus der Mannschaft, berichtete Robben. „Da wird nicht viel gefeiert.“ Gemeinsam verfolgten die Spieler vor dem Abschlusstraining die Auslosung im Fernsehen. Und ManUnited wurde als „super Los“ bewertet, wie Kapitän Philipp Lahm berichtete. Zumal die Engländer ohne Top-Stürmer Robin van Persie auskommen müssen: Der Niederländer falle wegen einer Knieverletzung „vier bis sechs Wochen“ aus, teilte ManUnited mit. Sportvorstand Matthias Sammer warnte jedoch vor dem „schwankenden“ Team, das mit dem verbliebenen Offensivstar Wayne Rooney „brandgefährlich“ sein könne.

Bevor am 1. April in Manchester das Hinspiel ansteht, dürfte auch die 24. Meisterschaft eingefahren sein. „Es ist egal, ob es in Mainz oder danach in Berlin oder im Heimspiel gegen Hoffenheim passiert“, sagte Guardiola. Der Zeitpunkt ist ihm nur wichtig, um sich anschließend ganz auf die historische Titelverteidigung in der Königsklasse konzentrieren zu können. „Egal, wie schnell oder langsam wir Meister werden. Wir müssen darauf achten, dass wir in jedem Training und in jedem Spiel im Rhythmus bleiben“, mahnte Matthias Sammer. Auch der Sportvorstand gilt nicht als „Feierbiest“.

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