Fußball:Artenschutz - Trainer verteidigt Ibra nach 1:1 gegen Iren

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Saint-Denis (dpa) - Nach dem enttäuschenden Remis zum EM-Auftakt nahm Schwedens Trainer Erik Hamrén seinen Superstar Zlatan Ibrahimovic demonstrativ in Schutz.

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Saint-Denis (dpa) - Nach dem enttäuschenden Remis zum EM-Auftakt nahm Schwedens Trainer Erik Hamrén seinen Superstar Zlatan Ibrahimovic demonstrativ in Schutz.

„Als Stürmer brauchst du Unterstützung. Unser Angriffsspiel war nicht gut“, kritisierte der Coach in den Katakomben des Stade de France nach dem mühsam gesicherten 1:1 (0:0) gegen überraschend mutige Iren. Und: „Er war an unserem Tor beteiligt“, merkte Hamrén an. Ibrahimovic selbst war eher missmutig vom Rasen gestapft und sagte trotzig: „Ich habe getan, was ich konnte, wenn man bedenkt, wie viele Pässe ich bekommen habe. Aber ich kann viel besser spielen.“

Mit einem einzigen energischen Vorstoß hatte Ibrahimovic Schweden vor einer peinlichen EM-Auftaktpleite bewahrt. Der Superstar erzwang mit seiner Flanke das Eigentor von Ciaran Clark in der 71. Minute und verhinderte damit den ersten Sieg Irlands bei einer Fußball-EM seit 28 Jahren. Im Stade de France von Saint-Denis hatte Wes Hoolahan mit einem sehenswerten Dropkick (48.) die erstaunlich spielfreudige Mannschaft von Trainer Martin O'Neill mit 1:0 in Führung gebracht.

Vor 73 419 Zuschauern enttäuschten die Schweden um ihren exzentrischen Ausnahmestürmer Ibrahimovic lange Zeit und durften am Ende mit dem Remis zufrieden sein. In der schweren Gruppe E mit den weiteren Gegnern Italien und Belgien wird es allerdings für beide Teams schwer, die nächste Runde zu erreichen. „Es sind noch zwei Spiele, wir brauchen Punkte, um weiterzukommen“, sagte Ibrahimovic.

Irlands Coach war nach der guten Leistung seines Teams enttäuscht: „Wir standen defensiv sehr gut und hätten den Sieg verdient gehabt“, befand Martin O'Neill. Auch sein Kollege Hamrén war nicht so recht glücklich: „Wir fühlen uns enttäuscht, obwohl wir ein Remis geholt haben. Wir müssen 300 Prozent geben in den nächsten Spielen.“

Die Iren, die noch nie ein Pflichtspiel gegen die Skandinavier gewinnen konnten, hatten schon in der Qualifikation gegen Weltmeister Deutschland mit einem Sieg und einem Remis (1:0, 1:1) für Furore gesorgt. Bei der letzten EM 2012 scheiterte das Team aber kläglich ohne Punktgewinn. O`Neill verzichtet in der Startformation auf den angeschlagenen Rekord-Nationalspieler Robbie Keane. Der 35 Jahre alte Torjäger wurde erst spät eingewechselt.

Dennoch startete Irland erfrischend offensiv in die Partie und hatte durchaus gute Möglichkeiten. Bei einem Rechtsschuss von Jeffrey Hendrick musste sich Schwedens Keeper Andreas Isaksson strecken (10.). Kurze Zeit später verpasste Kapitän John O'Shea eine Kopfballvorlage von Clarke nur um Zentimeter vor dem schwedischen Tor. Auch Robbie Brady und noch einmal Hendrick, der nur die Querlatte traf (33.), sorgten mit Distanzschüssen für Gefahr.

Mit Spannung wurde der Auftritt von Ibrahimovic erwartet. Der Mittelstürmer, der noch beim benachbarten französischen Meister Paris St. Germain unter Vertrag steht, hatte quasi ein Heimspiel. Bei seinen bisherigen drei EM-Endrunden konnte sich der mittlerweile 34-Jährige jeweils in die Torschützenliste eintragen. Bei vier Endrunden traf noch kein Spieler.

Die Offensivbemühungen der Iren wurden nach der Pause belohnt. Eine perfekte Flanke von Seamus Coleman führte zum 1:0: Hoolahan traf den Ball per Dropkick aus elf Metern. Dann schlug doch noch die Stunde von Ibrahimovic: Seine Flanke von der Grundlinie köpfte Clarke ins eigene Tor.

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