Fußball:1860 blamiert sich im Toto-Pokal

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Löwen-Trainer Michael erlebte mit dem TSV 1860 einen ganz schwierigen Nachmittag. (Foto: Getty Images)

Die Löwen scheitern beim Viertligisten TSV Aubstadt mit 3:4 nach Elfmeterschießen. Matthias Ginter dementiert Einigung mit dem FC Bayern. Im Frauen-Tennis gibt es eine neue Nummer eins.

Meldungen im Überblick

Fußball, 1860: Der TSV 1860 München hat sich im Toto-Pokal blamiert und völlig überraschend das Finale verpasst. Der Drittligist von Trainer Michael Köllner unterlag am Samstag beim Viertligisten TSV Aubstadt mit 3:4 nach Elfmeterschießen. Vor der ausverkauften Kulisse von 3000 Zuschauern in Unterfranken brachte Tim Hüttl den Außenseiter in der 67. Minute in Führung. Marcel Bär (74.) glich noch für die "Löwen" aus. Im Elfmeterschießen konnten Erik Tallig, Stefan Lex und Bär Aubstadts Schlussmann Lukas Wenzel nicht bezwingen. Der TSV Aubstadt trifft nun im Endspiel ebenfalls überraschend auf den Regionalligisten FV Illertissen. Der Viertligist schaltete Drittligist Würzburger Kickers im zweiten Halbfinale mit 3:1 (2:1) aus. Nicolas Keckeisen (13.), Maurice Strobel (39.) und Luka Kljajic (73.) trafen für den Außenseiter, Maximilian Breunig (22.) hatte den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt. Der Gewinner des Toto-Pokals ist automatisch in der ersten Runde des lukrativen DFB-Pokals dabei.

Tennis, Frauen: Nach ihrem Zweitrundensieg beim WTA-Turnier in Miami springt Iga Swiatek als erste Polin an die Spitze der Tennis-Weltrangliste. Möglich wurde dies durch den überraschenden Rücktritt der Australierin Ashleigh Barty, die das Feld mehr als zwei Jahre lang anführte. Barty ließ ihren Namen aus der Weltrangliste streichen und machte so den Weg für Swiatek frei. Die 20-Jährige bezwang in Miami die Schweizerin Viktorija Golubic mit 6:2, 6:0. "Das ist ziemlich surreal", sagte Swiatek. "Auf der einen Seite sind dies die ganz besonderen Momente, an die man sich für den Rest seines Lebens erinnert, aber auf der anderen Seite war dieses Spiel einfach nur eines von vielen." Die nächste Weltrangliste erscheint nach dem Ende des Turniers in Miami.

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Nach 114 Wochen an der Spitze des Frauen-Tennis beendet die Australierin überraschend ihre Karriere. "Ich weiß, dass Leute das womöglich nicht verstehen", sagt sie.

Fußball, Italien: Nach dem Aus in der WM-Qualifikation hat Italiens Nationaltrainer Roberto Mancini noch keine Entscheidung über seine Zukunft gefällt. "Nehmen wir uns die Zeit, um nachzudenken und Klarheit zu bekommen", schrieb der Coach am Samstag bei Instagram. "Der einzig richtige Schritt jetzt ist, den Kopf hochzunehmen und an der Zukunft zu arbeiten." Am Donnerstag waren die Azzurri durch eine 0:1-Heimniederlage gegen Nordmazedonien in den Playoffs für die letzten Startplätze der Weltmeisterschaft in Katar gescheitert. "Es ist wirklich schwer, das zu akzeptieren, aber auch Niederlagen im Leben anzunehmen ist Teil des gesunden Weges, um menschlich und sportlich zu wachsen", schrieb der Europameister-Trainer weiter.

Die italienischen Nationalspieler, die Verbandsfunktionäre und auch Experten sprechen sich für eine Fortsetzung mit dem 57-Jährigen aus, der ohnehin noch einen Vertrag bis 2026 besitzt. Nach Angaben der "Gazzetta dello Sport" war für Samstag eine Unterredung Mancinis mit Verbandschef Gabriele Gravina vorgesehen. Es wird erwartet, dass der Coach erst nach dem sportlich unbedeutenden Länderspiel am Dienstag gegen die Türkei auswärts in Konya eine Entscheidung verkündet. Sollte der Trainer zurücktreten, gilt Ex-Nationalspieler Fabio Cannavaro laut Berichten als Favorit auf die Nachfolge. Dem erst 48-Jährigen könnte Routinier Marcello Lippi als Technischer Direktor der Nationalmannschaft zur Seite gestellt werden - die beiden waren 2006 als Kapitän und Trainer in Deutschland Weltmeister geworden.

Fußball, Bundesliga: Nationalspieler Matthias Ginter von Borussia Mönchengladbach hat Gerüchte über eine angebliche Einigung mit dem FC Bayern zurückgewiesen. "Ich weiß nicht, woher die Gerüchte kommen, dass ein Wechsel zu Bayern München feststeht. Ich habe noch keine Entscheidung über meine Zukunft gefällt", sagte der 28 Jahre alte Abwehrspieler dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Es werde "wohl auch noch ein paar Wochen dauern", bis er mit einem neuen Verein einig sei, ergänzte Ginter: "Ob In- oder Ausland, ist im Moment ebenfalls offen. Es gibt verschiedene Optionen und ich bin selbst gespannt, welche es am Ende wird."

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Bei den Bayern wird er als möglicher Nachfolger von Niklas Süle gehandelt, der nach Dortmund wechselt. In Gladbach, das Ginter nach fünf Jahren ablösefrei verlässt, hätte er sich "ein anderes Ende gewünscht". Es habe in den vergangenen Monaten "viel Unruhe rund um den Klub - leider auch um meine Person" gegeben: "Diesen Trubel kannte ich so noch nicht. Diese vielen Baustellen auch abseits des Sportlichen haben sicher nicht dazu beigetragen, dass es auf dem Platz besser lief." Für die "überragende Zeit" bei der Borussia sei er dankbar.

Fußball, Türkei: Mesut Özil steht bei Fenerbahce Istanbul vor dem abrupten Aus. Der Weltmeister von 2014 wurde aus dem Kader des türkischen Erstligisten ausgeschlossen, wie der Club am Donnerstag mitteilte. Gleiches gelte für den Teamkollegen Ozan Tufan. Laut der Sportzeitung Fanatik sei die Entscheidung für unbestimmte Zeit getroffen worden. Fenerbahce wollte die Mitteilung auf Nachfrage vorerst nicht kommentieren. Özils Wechsel vom FC Arsenal zu Fenerbahce Anfang 2021 war von den Fans des Spitzenclubs noch euphorisch begrüßt worden. Wenige Monate später wurde bereits Enttäuschung über seine Leistungen laut. Zuletzt hatte Fenerbahce Spekulationen zurückgewiesen, dass Özil wegen nicht gezahlter Gehälter nicht habe spielen wollen. Entsprechende Meldungen hätten "nichts mit der Wahrheit zu tun", so der Klub. Özils Vertrag bei dem Klub läuft noch bis 2024.

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Vereinspräsident Ali Koc hatte im November etwa in einem Interview gesagt, Özil müsse sich endlich auf seine Arbeit konzentrieren. "Er muss seine geschäftlichen Angelegenheiten beiseite legen und sich mehr darauf konzentrieren, wie er für Fenerbahce den besten Beitrag leisten und sein Bestes geben kann", sagte Koc. Mehrfach war über Verstimmungen zwischen Özil und Fenerbahce berichtet worden. Zuletzt sei es nach einer Auswechslung zum Streit zwischen dem 33-Jährigen und Trainer Ismail Kartal gekommen, hieß es. Es wird spekuliert, dass Özil einen baldigen Wechsel in die USA anstrebt.

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