Freiburg:Streich-Nachfolger offenbar fix - Offiziell am Donnerstag?

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Julian Schuster von Freiburg winkt nach seinem Abschied den Fans zu. (Foto: Patrick Seeger/dpa/Archivbild)

Die interne Nachfolger-Lösung beim SC Freiburg ist offenbar fix. Medienberichten zufolge wird Julian Schuster Coach, wenn sich Streich am Saisonende verabschiedet. Wann wird die Personalie offiziell?

Kristina Puck, dpa

Freiburg (dpa/lsw) - Für den größten Einschnitt seit mehr als zwölf Jahren setzt der SC Freiburg offenbar auf den langjährigen Kapitän von Erfolgscoach Christian Streich. Dass Julian Schuster ohne jegliche Trainererfahrung im Sommer zu Streichs Nachfolger aufsteigen soll, steht Berichten der „Bild“ und des „Kicker“ zufolge nun fest und könnte am Donnerstag oder Freitag offiziell werden. Als Senkrechtstarter und neuer Cheftrainer aus den eigenen Reihen soll der 38-Jährige, in den vergangenen Tagen als Topfavorit gehandelt, beim badischen Fußball-Bundesligisten den außergewöhnlichen Neuanfang gestalten.

Auch nach dpa-Informationen sollte die Schlüsselpersonalie für die neue Zeitrechnung beim SC Freiburg noch in dieser Woche mitgeteilt werden. Der Club kommentierte die Berichte am Mittwoch nicht.

Passend zur Clubphilosophie

Der DFB-Pokal-Finalist von 2022 setzt mit der Beförderung von Schuster seinen besonderen Weg fort. Es wäre eine Wahl, die zur besonderen Philosophie des Sport-Clubs mit der Entwicklung und dem Vertrauen in eigene Talente auch im Erstliga-Team passt.

„Es werden sehr, sehr gute Entscheidungen getroffen werden, dass es in diesem Verein so weitergeht, wie es in den letzten Jahren und Jahrzehnten jetzt weiterging, und zwar immer vorwärts und auch wenn es mal schwer war immer mit dem Kopf oben“, hatte Streich gesagt, als er am Montag in einer Videobotschaft das Ende seiner Ära bekannt gab.

Die Kontinuität auf dem Trainerposten - ebenso wie auf anderen entscheidenden Posten - war einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren in den vergangenen Jahren gewesen. Sie ist nun zumindest erst einmal vorbei.

Nachfolger mit Kenntnis über die Mannschaft

Schuster besitzt die höchste Trainerlizenz im deutschen Fußball. Er würde aber erstmals eine Mannschaft als hauptverantwortlicher Trainer führen - und direkt in der Bundesliga und als Nachfolger des hochgeschätzten Fanlieblings mit bundesweitem Ansehen einsteigen. Momentan arbeitet er bei den Freiburgern als Verbindungstrainer zwischen Profis und Nachwuchs und ist damit seit mehreren Jahren nah dran an der Mannschaft. Die Identität des Clubs ist ihm bekannt, die Wertschätzung gewiss.

Ex-Nationalstürmer Nils Petersen beschrieb Schuster mit der Erinnerung an dessen Spielerzeiten als „der längste verlängerte Arm eines Trainers, den ich je gesehen habe“, wie er der dpa sagte. Die Medienberichte über Schusters Aufstieg hatten sich noch nicht so verdichtet wie am Mittwoch, als er sagte: „Für mich war sonnenklar, dass Schusti eines Tages Trainer wird, und mich würde es sehr wundern, wenn diese tolle Persönlichkeit keinen Erfolg hätte.“

Im Sommer 2008 war Mittelfeldspieler Schuster zu den Freiburgern gewechselt. Er entwickelte sich bis zu seinem Karriereende zehn Jahre später zu einer prägenden Persönlichkeit des Teams.

Streichs Abschiedswochen

Noch sind es knapp zwei Monate, in denen Streich in der Verantwortung steht. Mitten in dieser für die Badener turbulenten Länderspielpause hat der Club für Donnerstag ein nicht-öffentliches Testspiel gegen den FC St. Gallen geplant. Streichs Bundesliga-Abschiedswochen beginnen am Karsamstag mit dem Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach - und enden Mitte Mai beim 1. FC Union Berlin.

Die vergangenen Jahre haben Streich ausgezehrt. Seit Ende Dezember 2011 trainiert er die SC-Profis. Nun freue er sich auf die Zukunft des Vereins, sagte er.

© dpa-infocom, dpa:240320-99-402662/4

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