Frauen im Fußball:"Die Herren waren sehr stur"

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Tierische Unterstützung: Der 1. FC Köln hat seinen Geißbock Hennes - den Frauen des TuS Wörrstadt brachte damals Hammel Hans Glück. (Foto: imago/Horstmüller)

Vor 50 Jahren hob der DFB sein Verbot von Frauen im Fußball auf. Der kleine TuS Wörrstadt stemmte sich früh gegen die Konventionen - und wurde 1974 erster deutscher Meister. Es war der Anpfiff für eine neue Zeit.

Von Anna Dreher

Die Raketen und den Fackelzug hat keine von ihnen vergessen. Am Abend waren sie mit dem Bus am Bahnhof in Wörrstadt angekommen, begleitet von Feuerwerk und Böllern, Hunderte Menschen warteten schon: auf die Fußballerinnen des TuS, der nun erster deutscher Meister im Frauenfußball war. Der Bürgermeister hatte eine Blaskapelle engagiert, und dann liefen alle zusammen vom Bahnhof durch die Straßen des rheinland-pfälzischen Städtchens bis zum Festplatz, wo mehr als tausend Einwohner auf den feiernden Konvoi gewartet haben sollen. "Dankenswerterweise", heißt es in einem Zeitungsbericht von damals, "hat die Freiwillige Feuerwehr wieder die Mikrophonanlage sowie die Beleuchtung zur Verfügung gestellt, so daß der Neunröhrenplatz in hellem Licht erstrahlte." Es konnte gar nicht hell genug sein in Wörrstadt in dieser Nacht, die für viele erst am frühen Morgen in der Turnhalle endete.

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