Felix Neureuther:Je wilder, desto besser

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Am Wochenende fuhr Felix Neureuther seinen letzten Slalom in Andorra. Wie immer breitete er im Ziel die Arme aus - als wolle er alle umarmen. (Foto: Albert Gea/Reuters)

Felix Neureuther war Deutschlands bester Skirennfahrer. Er war aber auch: ein großer Unverbogener in einem zunehmend glatten Sportbetrieb. Eine Würdigung.

Von Johannes Knuth

Ein alpines Skirennen, hat der ehemalige Skirennfahrer Aksel Lund Svindal einmal erzählt, sei etwas sehr Spezielles. Die Fahrer stürzen sich einen Hang hinunter, die Natur rauscht an ihnen vorbei, oft hören sie nur, wie ihre messerscharfen Kanten übers Eis rattern. Oder den dumpfen Knall, wenn sie im Fangnetz landen. Sie sind immer bei sich, es hat etwas Friedliches und Quälendes zugleich: "Du kennst ja keine Zwischenzeiten, du hast null Feedback von den Trainern", sagt Svindal, "du siehst deine Zeit erst im Ziel." Und während jeder Fahrer im Ziel erst mal die Anzeigetafel sucht, wissen die Zuschauer im Stadion und vor dem Fernseher längst, wie es ausgegangen ist. "Alle starren dich an", sagt Svindal, "und warten auf deine Reaktion."

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