FC Bayern nach dem Titel:Nur noch Endspiele

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Der erste Titel für den FC Bayern: Thiago Alcantara, Jerome Boateng, Javier Martínez, David Alaba und Mario Götze (von links) feiern die Meisterschaft in Berlin (Foto: Bongarts/Getty Images)

Vor dem Bundesligaspiel gegen 1899 Hoffenheim redet Bayern-Trainer Pep Guardiola über vieles, doch kaum über Hoffenheim. Stattdessen warnt er seine Spieler eindringlich davor, nicht zu viel an die Champions League zu denken.

Von Benedikt Warmbrunn

Über das Lied Happy von Pharrell Williams ist bereits einiges bekannt, es dauert 3:53 Minuten, es gibt es aber auch in einer 24-Stunden-Video-Version; darin tanzen einige gute Tänzer mit. So ist das auch auf den Feiern, auf denen das Lied zurzeit sehr oft gespielt wird. Wer zu dem Lied tanzt, der tanzt meist extravagant. Coole Moves. Bisschen Arme, bisschen Beine. Viel Hüfte. Nicht bekannt war bisher, dass Pep Guardiola zu den besten Tänzern bei diesem Song gehört. Stimmt doch, oder? "Natürlich", sagt Guardiola.

Am Dienstag hat der FC Bayern die deutsche Meisterschaft gewonnen, es war die erste für Trainer Guardiola. Am Freitag sollte er über das nächste Spiel in der Bundesliga reden, über das an diesem Samstag (15.30 Uhr) gegen die TSG Hoffenheim. Er redete viel, er redete über vieles. Über das Spiel redete er kaum. Dafür über seine Fähigkeiten als Tänzer ("sehr gut").

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Oder über seine Eltern ("natürlich sind sie zufrieden"). Außerdem protokollierte er ausführlich seinen Getränkekonsum während der Meisterfeier in Berlin: "Wasser ohne Gas. Kein Wein, kein Bier. Apfelsaft." Pep Guardiola, der strenge Fußball-Denker, er war gelöst. Die Feier nach dem Titelgewinn, sagte der deutsche Meister Guardiola, "war gut für uns".

Als strenger Fußball-Denker weiß er jedoch auch, dass die Saison noch nicht vorbei ist. Vielmehr folgen jetzt, sagt Guardiola, "drei Finals". Zwei davon sind die Spiele in der Champions League gegen Manchester United, das erste am Dienstag in England. Offiziell sind das zwar Viertelfinal-Spiele, aber davon lässt sich Guardiola nicht irritieren. Das andere Finale ist die Partie im DFB-Pokal gegen den 1. FC Kaiserslautern Mitte April, offiziell ist das immerhin ein Halbfinale. Und Hoffenheim? "Natürlich wollen wir ein gutes Spiel gewinnen", sagte Guardiola. "Und weitermachen."

Der Trainer hat am Freitag deutlich gemacht, dass die Bundesliga an den letzten sieben Spieltagen dazu dienen wird, die Mannschaft auf all die möglichen Finals vorzubereiten, die in dieser Saison noch kommen können (maximal sieben). Er hat daher angekündigt, dass er Spieler einsetzen wird, "weil sie es verdient haben zu spielen, weil sie überragend trainiert haben".

Zum Beispiel wird Tom Starke gegen seinen ehemaligen Verein Hoffenheim im Tor stehen. "Er ist ein superguter Typ", lobte Guardiola. "Viele Spieler sind zufrieden, wenn sie spielen. Wenn sie nicht spielen, sind sie nicht so gut in der Kabine - nicht aber Tom Starke." Der Torwart werde daher an den letzten Spieltagen "mehr, mehr spielen", also, sagte Guardiola: "ab und zu".

Die Stimmung in der Kabine zu kontrollieren, das wird für Guardiola in den nächsten Wochen eine der wichtigsten Aufgaben. Abgesehen von Stammtorwart Manuel Neuer werden sich die meisten Spieler womöglich fragen, ob sie gegen Hoffenheim spielen, um im Rhythmus für die Champions League zu bleiben - oder ob sie spielen, so dass ein anderer Spieler für die Champions League geschont werden kann. Guardiola warnte daher: "Wenn ein Spieler nur noch an die Champions League denkt, wird er in der Champions League nicht spielen."

Sondern nur noch mehr, mehr in der Bundesliga.

© SZ vom 29.03.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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