Bundesliga:Sanés Signale an den FC Bayern

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Manchester Citys Leroy Sané: Wäre jetzt doch gerne bald ein Münchner (Foto: dpa)
  • Der FC Bayern sei "der einzige Klub in Deutschland, den sich Leroy als nächsten Karriere-Schritt vorstellen kann", sagt der Geschäftsführer von Sanés Beraterfirma Lian Sports, der Sport-Bild.
  • Doch die Münchner wollen in Zeiten der Corona-Krise nichts überstürzen.
  • In der vergangenen Woche hatte Trainer Hansi Flick ausführlich über eine weitere taktische Möglichkeit gesprochen, über das Spiel mit zwei Stürmern - doch an Sané hat er dabei nicht gedacht, sondern an Timo Werner.

Von Benedikt Warmbrunn, München

Die Charaktereigenschaft, die Leroy Sané erst in den vergangenen Monaten an sich entdeckt haben will, dürfte in den nächsten Wochen bereits einer ersten ernsthaften Prüfung unterzogen werden. Sané, bekannt geworden als flinker Angreifer, als trickreicher Spieler, als Mann mit Hang zum Exzentrischen, sprach vor wenigen Tagen über die grundsolide Eigenschaft der Geduld. Dem Internetportal der deutschen Nationalelf erzählte er, dass er in den Monaten seiner Kreuzbandverletzung "viele Dinge lernen" konnte, "zum Beispiel, geduldig zu sein". Dieses Fundament der Geduld bekommt jedoch erste Risse, zumindest in einer Frage. Nämlich in der, was der FC Bayern mit dem Angreifer von Manchester City vorhat.

Der FC Bayern sei "der einzige Klub in Deutschland, den sich Leroy als nächsten Karriere-Schritt vorstellen kann", sagte Damir Smoljan, der Geschäftsführer von Sanés Beraterfirma Lian Sports, der Sport-Bild. "Dort sieht er die Voraussetzungen, um sein großes Ziel, die Champions League zu gewinnen, erreichen zu können." Das war zwar einerseits ein Lob, auch beim FC Bayern sehen sie die Voraussetzungen gegeben, um bald wieder die Champions League zu gewinnen. Und doch war es ein Lob, das sie im Verein gerade nicht gebrauchen können.

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"On hold" seien alle Bemühungen um Zugänge, hat Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vor Kurzem gesagt; auch die Münchner wollen in Zeiten der Corona-Krise nichts überstürzen, wollen prüfen, ob und wie viel sie investieren wollen - und sogar, ob und wie viel sie in Sané investieren wollen, für den sie vor dessen Kreuzbandriss im vergangenen Sommer wohl eine dreistellige Millionensumme ausgegeben hätten. "Das grundsätzliche Interesse des FC Bayern ist ja kein Geheimnis", sagte Smoljan. "Aber auch andere absolute Spitzenvereine in ganz Europa haben uns bereits wegen Leroy kontaktiert." Lange auf den FC Bayern warten, das war Smoljans Botschaft, werde Sané also nicht.

Die Münchner sehen sich gerade gut aufgestellt, sie haben mit Trainer Hansi Flick verlängert, dazu mit der Identifikationsfigur Thomas Müller, sie haben in wirtschaftlich unsicheren Zeiten also bereits ihre Handlungsfähigkeit bewiesen. Sie werden sich daher nicht drängen lassen, nicht einmal von Sané (und seinem bereits dritten Beraterteam im vergangenen Dreivierteljahr), und das liegt auch daran, dass sie intern noch nicht abschließend geklärt haben, wie grundsätzlich das Interesse an dem Flügelstürmer wirklich ist.

Hasan Salihamidzic legte gegen Werner ein Veto ein

In der vergangenen Woche hatte Flick ausführlich über eine weitere taktische Möglichkeit gesprochen, über das Spiel mit zwei Stürmern: "Zwei Spitzen sind absolut eine Option. Wir müssen flexibler auf die Umstellungen unserer Gegner reagieren können." Gesprochen hatte er dabei aber nicht über Sané, gesprochen hatte er über Timo Werner. Auch der Leipziger Angreifer war im vergangenen Jahr ein Thema in München, er soll bereit für einen Wechsel gewesen sein - dann aber legte Hasan Salihamidzic ein Veto ein. Der Sportdirektor wollte die Transferbemühungen auf Sané konzentrieren.

Noch im Winter hatte Salihamidzic sich für diese Entscheidung verteidigt, er verwies (zu Recht) darauf, dass in einem System mit nur einem Stürmer kein Weg an Robert Lewandowski vorbeiführe. Dann aber verletzte sich Lewandowski. Und dann sprach Flick über die Vorteile eines Systems mit zwei Stürmern. Das muss nicht zwingend heißen, dass sich ein Konflikt zwischen Flick und Salihamidzic anbahnt, es könnte aber heißen, dass sie beim FC Bayern noch ein paar Wochen diskutieren wollen, ob und in welchem Ausmaß und nach welchen taktischen Vorgaben sie im Sommer transferieren werden.

Laut Sport-Bild soll der FC Bayern bei Werner ohnehin noch keinen Gesprächsbedarf angemeldet haben, anders als der FC Liverpool und dessen Trainer Jürgen Klopp. Und so könnte es auch in den Zukunftsfragen rund um Werner darum gehen, welche Seite wie lange Geduld aufbringen kann.

© SZ vom 16.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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