FC Bayern:Neuer ist verärgert über Indiskretionen

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Angespannte Zeiten: Manuel Neuer wird sich mit Bayern gerade nicht einig (Foto: dpa)
  • Manuel Neuer verhandelt mit dem FC Bayern über einen neuen Vertrag - der Torwart ist verärgert darüber, dass immer wieder Details an die Öffentlichkeit gelangen.
  • Neuer hat Grund, um seinen Ruf besorgt zu sein.

Von Philipp Selldorf, München

Die Verhandlungen zwischen dem FC Bayern München und seinem Kapitän Manuel Neuer über eine Verlängerung des 2021 auslaufenden Vertrages steuern auf einen möglicherweise kritischen Punkt zu. Der Nationaltorwart ist offenkundig verärgert darüber, dass aus den Gesprächen zwischen seinen Beratern und dem Klub immer wieder Details an die Boulevardpresse getragen werden. Berichte des Kickers, wonach die Vertrauensbasis inzwischen "stark erschüttert" sei, treffen auch nach SZ-Informationen zu.

Sport-Bild hatte bereits vor Ostern gemeldet, Neuers Manager Thomas Kroth habe mehr als 20 Millionen Euro Jahresgehalt gefordert; dies habe für "Unverständnis bei den Bayern-Bossen gesorgt". Unverständnis herrscht nun aber auch auf der anderen Seite, auf der von Manuel Neuer: Unverständnis über Indiskretionen aus der Führungsetage des Vereins und den Zeitpunkt der Weitergabe von Informationen.

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Neuer, Kapitän des FC Bayern München und der Nationalmannschaft, hat Grund, um seinen Ruf besorgt zu sein. Gehaltszahlen dieser Größenordnung sind zwar innerhalb des Teams nicht selten; dem Vernehmen nach soll beispielsweise Angreifer Robert Lewandowski noch mehr verdienen - doch zugleich sind derartige Summen dem Publikum gegenwärtig kaum vermittelbar, unabhängig davon, ob die überlieferten Zahlen überhaupt der Wahrheit entsprechen. Schon zu Beginn des Jahres hatte es erhebliche Irritationen im Binnenverhältnis zwischen der Vereinsführung und dem Torwart gegeben, als Inhalte eines vertraulichen Gesprächs zwischen Neuer und Sportdirektor Hasan Salihamidzic auf dem gleichen publizistischen Verbreitungsweg an die Öffentlichkeit gelangten.

Damals ging es in der Unterhaltung um den im Sommer anstehenden Wechsel des Konkurrenten Alexander Nübel. Salihamidzic hatte von Neuer wissen wollen, ob er bereit wäre, zugunsten Nübels auf Einsätze zu verzichten. Neuer hatte das abgelehnt. Nachdem darüber prompt berichtet wurde, mehrten sich die Spannungen. Neuer beschloss, Position zu beziehen, im Wintertrainingslager in Katar sagte er zum Beispiel: "Ich bin kein Statist, sondern Protagonist und möchte immer spielen."

Auch die Ansichten Neuers über die Laufzeit des nächsten Vertrages gerieten zum Ärger des Torwarts in die Presse. Die Verhandlungen sind derzeit belastet, gleichwohl wollen beide Seiten weiterhin eine Einigung erzielen.

© SZ vom 15.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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