FC Bayern:Als ob es nie Zweifel am Trainer gegeben hätte

Lesezeit: 2 min

"Manuel wird spielen", sagt Bayern-Trainer Niko Kovac vor dem Pokalfinale gegen RB Leipzig. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge trat wochenlang als großer Skeptiker von Niko Kovac auf. Vor dem Pokalfinale sagt er nun, niemand habe infrage gestellt, dass Kovac "nächste Saison noch unser Trainer ist".

Wochenlang hatte Karl-Heinz Rummenigge, der Klubboss des FC Bayern, kein Geheimnis daraus gemacht, wie er seinen Trainer Niko Kovac sieht. Er sprach dann darüber, dass es für niemanden beim FC Bayern eine Jobgarantie gebe, also auch nicht für den Trainer, wobei die unausgesprochene Botschaft lautete: erst recht nicht für diesen Trainer. Seine Skepsis hatte Rummenigge erstmals geäußert am Tag nach dem 5:0 gegen Dortmund, dem besten Spiel der Münchner unter Kovac. Am vergangenen Wochenende, als der FC Bayern die Meisterschaft gewonnen hatte, schwieg Rummenigge. Erst am Freitag äußerte sich der Klubboss wieder zu Kovac. Er sprach so, als ob es nie Zweifel am Trainer gegeben hätte, erst recht nicht von ihm, Rummenigge.

Auf einer Veranstaltung der Bild sagte der Vorstandsvorsitzende über Kovac: "Es hat doch niemand infrage gestellt, dass er nächste Saison noch unser Trainer ist." Dass Bayern-Präsident Uli Hoeneß, Sportdirektor Hasan Salihamidzic und eben nicht zuletzt Rummenigge sich in den vergangenen Wochen um eine derart klare Aussage gedrückt und somit die Spekulationen um Kovac erst angefeuert hatten, interessierte ihn nicht mehr. Am Freitag sagte Rummenigge nun, dass die Zukunft des Trainers nicht vom Ergebnis des Pokalfinales an diesem Samstag gegen RB Leipzig abhänge: "Es wäre verrückt, wenn man von einem Spiel die Zukunft abhängig macht." Man werde danach "alles in Ruhe" analysieren. Ob Kovac nach dieser Analyse noch Trainer des FC Bayern ist, könne man derzeit nicht mit "Ja oder Nein" beantworten.

Transferblog
:Flick wird offenbar Co-Trainer beim FC Bayern

Der langjährige Assistent von Joachim Löw kommt wohl zum Rekordmeister. Mats Hummels hatte ein Angebot von ManUnited. Augsburg holt einen Brasilianer.

Alle Meldungen und Gerüchte zum Transfermarkt

"Manuel wird am Samstag spielen"

Kovac reagierte auf diese neuen Zitate zu seiner Zukunft so, wie er in den vergangenen Wochen auch auf all die Fragen über seine vermeintlich unsichere Zukunft reagiert hatte. Auf der Pressekonferenz vor dem Pokalfinale sagte er, dass Fragen zu seiner Person "deplatziert" seien. Er wolle sich ganz auf das Spiel konzentrieren. Über die Nebengeräusche, die ihn in den vergangenen Monaten begleitet hatten, könne man "in den nächsten Tagen" sprechen.

Kovac, der bereits in den beiden vergangenen Jahren im Pokalfinale stand, damals noch als Trainer von Eintracht Frankfurt, kann gegen Leipzig erstmals seit Mitte April wieder auf Manuel Neuer setzen. Der Torwart war zuletzt wegen einer Wadenverletzung ausgefallen; seit Anfang dieser Woche hat er wieder torwartspezifisch trainiert, in den vergangenen Tagen auch mit der Mannschaft. "Manuel wird am Samstag spielen", sagte Kovac, "er ist unser Kapitän und einer der Eckpfeiler unserer Mannschaft." Verzichten muss der Trainer auf Mittelfeldspieler Leon Goretzka, der aufgrund muskulärer Beschwerden ausfällt. Kovac deutete zudem an, dass Arjen Robben und Franck Ribéry, die beide letztmals in einem Pflichtspiel zum Kader des FC Bayern gehören, zunächst wohl auf der Bank sitzen werden.

© SZ vom 25.05.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

RB Leipzig im Pokalfinale
:Die Krux mit der Ost-Identität

Für manche hat RB Leipzig den hochklassigen Fußball zurück in den Osten gebracht - für andere ist der Klub ein Hassobjekt geblieben. Vor dem Pokalfinale lässt der Klub die Fans ganz nah heran.

Reportage von Saskia Aleythe

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: