Manuel Neuer
Aus dem Stadion von Benedikt Warmbrunn Weltmeister, bester Torhüter der WM, Deutschlands Fußballer des Jahres - und nun auch noch mit einem prominenten Verehrer. Trainer Pep Guardiola sagte über ihn und Arjen Robben: "Ich liebe sie!" War selten gefordert, aber stets aufmerksam. Beim Gegentor chancenlos. Einmal mit einem gewagten Ausflug. Stark gegen Malanda. Es fragt sich, wer eigentlich noch nicht zu seinen Verehrern zählt.
Philipp Lahm
Über ihn hat Guardiola schon lange nicht mehr gesagt, dass er ihn liebt. Der Trainer ist ohnehin sein größter Verehrer. Spielte mit der Gelassenheit eines Weltmeisterkapitäns. In der zweiten Halbzeit offensiv aktiver. Wirkte, als ob er zumindest nichts gegen einen weiteren Urlaubstag gehabt hätte.
Dante
Der Abwehrchef. Konfuse Vorstellung. Klärte teilweise überhastet, im Spielaufbau wirkte es manchmal so, als habe auch er ein Jahr, sieben Monate und 21 Tage gefehlt. Mit manchem Pass ins Nirgendwo. Wirkte, als ob er eine Woche zusätzlichen Urlaub hätte vertragen können.
Holger Badstuber
Erster Bundesliga-Einsatz eines Badstubers seit einem Jahr, sieben Monaten und 21 Tagen. Damals von einem gewissen Holger Badstuber, einem souveränen, übersichtlichen Innenverteidiger. Kehrte zurück als linker Innenverteidiger. Oder als innerer Linksverteidiger. Meist so souverän, als habe er nur 21 Tage gefehlt. Allein in der Spieleröffnung wirkte es manchmal, als habe er sieben Monate gefehlt. Beim Gegentor zu passiv.
David Alaba
Rückte ins zentrale Mittelfeld, da der neue Spanier auf der linken Seite rannte. Bemüht, das Spiel zu strukturieren. Nicht mit der Dynamik, die ihn auf der Außenbahn auszeichnete. Dafür mit einer bemerkenswerten Ruhe. Behielt diese auch, als Wolfsburg in der zweiten Halbzeit den Druck erhöhte.
Gianluca Gaudino
Erster Bundesliga-Einsatz eines Gaudinos seit 15 Jahren, zwei Monaten und 22 Tagen. Damals von einem gewissen Maurizio Gaudino, einem gealterten, aber weiter technisch starken Mittelfeldregisseur. Der 17-jährige Sohn debütierte in der Bundesliga als ballsicherer Regisseur vor der Abwehr: ruhig, strukturiert, gelegentlich sogar mit überraschenden Ideen. Wird nicht viele Tage dauern, bis wieder ein Gaudino in einem Bundesliga-Spiel mitwirkt.
Juan Bernat
Der neue Spanier. Da alle anderen Spanier im Kader (Thiago, Martínez) verletzt sind, gleich in der Startelf. Rannte die linke Seite auf und ab. Defensiv kaum gefordert, außer bei Neuers gewagtem Ausflug, als er gerade noch vor De Bruyne klärte. Mit viel Glück, als ihm Malanda davonrannte, den Ball aber am Tor vorbeischoss. Offensiv erst in der Nachspielzeit auffällig.
Arjen Robben
Ebenfalls mit prominentem Verehrer (siehe Manuel Neuer). Zunächst ein paar Minuten lang etwas defensiver. Aber einen Arjen Robben hält nichts hinten, erst recht nicht ein Wolfsburger Bollwerk. Rannte, als ob er alle Steaks auf den Grills der Stadt klauen wollte. Wäre ihm gelungen. Hätte auch noch ein bisschen Gemüse auf den Grills auflegen können. Vor dem ersten Tor rannte er, bis er mit seinem schwachen rechten Fuß flanken konnte. Vor dem zweiten Tor eroberte er den Ball, rannte über das halbe Spielfeld, traf dann lässig. Hat sich mindestens eine große Grillplatte verdient.
Thomas Müller
Hat neulich erzählt, dass ihm beim Grillen manchmal Gemüse anbrennt. Was er nicht sehr schlimm findet. Rannte dennoch wieder einmal über den Rasen, als ob er das Gemüse auf allen Grills der Stadt vor dem Verbrennen retten wollte. Wäre ihm gelungen. Hätte auch noch das eine oder andere Steak wenden können. Rannte auch vor dem 1:0 richtig, bei seinem Tor war er so unprätentiös, einfach mit dem Schienbein zu treffen. Hat sich einen kleinen Grillteller verdient.
Mario Götze
Der Torschütze zum WM-Titel. Trickste und schnickste im Mittelfeld. Trickste und schnickste allerdings mitunter zu oft, ohne dass es gefährlich wurde. Durfte nach 62 Minuten noch ein bisschen WM-Urlaub nachholen.
Robert Lewandowski
Erster Bundesliga-Einsatz eines Lewandowskis seit drei Monaten und elf Tagen. Damals von einem gewissen Dortmunder Stürmer Robert Lewandowski. In seinem ersten Spiel für den FC Bayern erst unauffällig, dann mit drei Chancen innerhalb von zwei Minuten: Einmal traf er, aber Robben stand im Abseits (28.). Zweimal scheiterte er an VfL-Torwart Grün, einmal mit einem Karate-Kick-Schuss (30.). Nahm zunehmend am Münchner Kombinationsspiel teil, etwa vor dem zweiten Tor, das er gedankenschnell vorbereitete.Verdiente sich zumindest einen großen Grillgemüseteller.
Xherdan Shaqiri
Kam nach 61 Minuten zusätzlichem Urlaub für Mario Götze. Allerdings mit so wenig Elan, als ob er sich bereits am Grillteller bedient hätte.
Sebastian Rode
Kam in der 78. Minute. Darf sich nun Bundesliga-Spieler des Bayern nennen. Fast auch gleich Torschützen des FC Bayern - der Treffer zählte jedoch fälschlicherweise nicht. Sorgte mit seiner Wucht für etwas mehr Stabilität in der wackeligen Defensive.
Pierre-Emile Hojbjerg
Durfte zumindest die letzten drei Minuten lang mit am Grill stehen. (Archivbild)