FC Bayern in der Einzelkritik:Müller schießt nur Abseitstore

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(Foto: Heiko Becker/Reuters)

Der Nationalspieler schaut verdutzt, Kimmich verliert den Ball vorm Gegentor - und Neuer rettet das Unentschieden. Die Bayern in der Einzelkritik.

Von Sebastian Fischer

Manuel Neuer

(Foto: IMAGO/Ralf Poller/Avanti/IMAGO/Avanti)

Feierte unter der Woche sein Comeback nach Knie-OP, allerdings ging das etwas unter, beim 7:1 in der Champions League gegen Salzburg war ja eher auf der gegenüberliegenden Spielfeldseite was los. Diesmal gleich in der fünften Minute mit einer Parade gegen Kramaric zur Stelle, später von Torschütze Baumgartner mit einem Schuss gegen die Laufrichtung gefoppt. In der Schlussphase hielt er dann noch mal überragend gegen Kramaric. Ist also jetzt wirklich wieder da.

Benjamin Pavard

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Wäre lieber Innenverteidiger als Rechtsverteidiger, die Aufstellung einer Dreierkette mit ihm als rechts-zentralen Part sollte ihm also entgegenkommen. Eine Ehrennadel für strategisch wertvollen Spielaufbau verdiente er sich zwar eher nicht. Und mit den vor allem über links gefährlichen Hoffenheimern hatte er seine Mühe. Aber meistens verteidigte die Münchner Dreier-Abwehr recht sicher, so wie das für eine gut beschäftigte Dreier-Abwehr in einem sehr unterhaltsamen Fußballspiel eben möglich ist.

Niklas Süle

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Ist einst in Hoffenheim zu dem Spieler geworden, der dem FC Bayern 20 Millionen Euro wert war. Ist inzwischen noch um einiges besser, aber geht im Sommer nach Dortmund. Klingt komisch, ist aber so. Stand bei eigenen Standardsituationen oft frei, sein nächstes Tor wäre möglich gewesen. Hinten erneut ohne auffälligen Fehler.

Lucas Hernández

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Ein Gedanke, wenn man ihm beim Kicken zusieht: Sollte er in seiner Freizeit ähnlich agieren wie auf dem Platz, verschüttet er wohl selbst beim Kaffeekranz vor lauter Eifer die Hälfte. Allerdings bekommen dabei auch alle um ihn herum Kaffee ab, was wiederum von Vorteil ist, wenn man es auf den Fußball überträgt. Rannte viel, gewann Zweikämpfe, spielte mindestens einen vogelwilden Pass, sah Gelb. Ganz normaler Hernández-Arbeitstag also.

Joshua Kimmich

(Foto: IMAGO/Peter Hartenfelser/IMAGO/Hartenfelser)

Nach dem Hinspiel gegen Hoffenheim erklärte Kimmich der Welt, warum er sich noch nicht hatte impfen lassen. Klingt wie eine Debatte aus einer anderen Zeit, oder? Er ist jedenfalls längst zurück bei alter Stärke. Das beinhaltet neben genauen Pässen in jeder Lebenslage und ständigem Anfeuern auch Torvorlagen per Eckball wie vor dem 1:1. Allerdings war es Kimmich, der vor dem 0:1 links außen den Ball verlor, Hoffenheim konterte durch die verwaiste Mitte. Ihm konnte man das Gegentor jedoch nur bedingt vorwerfen.

Jamal Musiala

(Foto: IMAGO/HMB Media/Claus/IMAGO/HMB-Media)

Wahrscheinlich einer der edelsten Aushilfs-Sechser der Welt. Macht das, was er sonst um den gegnerischen Strafraum herum so brillant kann (mit Ball um Gegner schlängeln, die richtigen Pässe spielen) seit Wochen aus der eigenen Hälfte heraus, mit immer weniger Fehlern. Fing einen Pass von Hoffenheims Torwart Oliver Baumann ab, schoss ans Außennetz - und war damit einer von vielen Münchnern, die beste Torchancen vergaben.

Serge Gnabry

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Der zweite Ex-Hoffenheimer in der Münchner Startaufstellung, lernte bei der TSG einst Julian Nagelsmann als Trainer kennen und schätzen. Musste damals schon manchmal als sogenannter "Joker" (O-Ton Nagelsmann) auflaufen, das heißt: alleinverantwortlich für einen Flügel im System mit Dreierkette. Das war auch am Samstag sein Job, was insofern etwas undankbar war, da Hoffenheim über den Linksaußen David Raum am gefährlichsten war. Traf den Pfosten.

Thomas Müller

(Foto: IMAGO/kolbert-press/Burghard Schreyer/IMAGO/kolbert-press)

Schoss nach rund einer halben Stunde ein Abseitstor und kurz vor der Halbzeit das nächste. So etwas gelingt im deutschen Sprachraum sonst nur Timo Werner. Müller schaute etwas verdutzt, half aber nix. Als er in der zweiten Hälfte wie so viele seiner Kollegen eine Chance vergab, wünschte er sich dann einen Pfiff. Wegen vermeintlichen Handspiels von Stefan Posch. Half aber auch nix.

Leroy Sané

(Foto: IMAGO/Julia Rahn/IMAGO/Pressefoto Baumann)

Ist bekanntlich mit Ball sehr schwer aufzuhalten, Hoffenheims Samassekou versuchte es einmal ungewöhnlich: mit einem Tritt in den Bauch, da wurde Sané sauer. War viel am Ball, trug viel zum unterhaltsamen Spiel bei - und vergab gleich zwei gute Chancen zum Führungstor.

Kingsley Coman

(Foto: Alex Grimm/Getty Images)

Genau wie Gnabry gegenüber für seine Seite quasi alleinverantwortlich. Gegen Salzburg fiel er mit einer "Weltklasse-Verteidigung vom King" (O-Ton Nagelsmann) auf. Auffällig auch diesmal, mit Sprints und Übersteigern Richtung Grundlinie. Bereitete viel vor, war dabei kaum aufzuhalten, aber letztendlich auch glücklos.

Robert Lewandowski

(Foto: IMAGO/Oliver Zimmermann/IMAGO/foto2press)

Hat unter der Woche schon einem Österreicher den mutmaßlich unglücklichsten Tag seiner Fußballkarriere beschert, aus drei Duellen mit dem bemitleidenswerten Salzburger Maxmilian Wöber entstanden drei Bayern-Tore. Der Österreicher Posch hatte es diesmal nicht ganz so schwer, wurde aber vor Lewandowskis Ausgleichstreffer vom Weltfußballer weggeschubst wie ein Statist. In der zweiten Halbzeit schoss dann auch Lewandowski nur noch ein Abseitstor.

Einwechselspieler

(Foto: DANIEL ROLAND/AFP)

In einem Spiel am Ende einer englischen Woche beim Stand von 1:1 kamen nur Eric Maxim Choupo-Moting und Marcel Sabitzer in den Schlussminuten, und das war erstaunlich. Allerdings: Ansonsten saß halt kein Angreifer draußen. Sabitzer flankte, Choupo-Moting köpfte - daneben.

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