FC Barcelona vor Bayern-Spiel:Messi nur unter Vorbehalt im Kader

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Fraglich: Lionel Messi. (Foto: REUTERS)

Schock für Barça oder Taktik? Obwohl Lionel Messi am letzten Training vor dem Abflug nach München teilnimmt, steht er nur unter Vorbehalt im Kader für das Champions-League-Halbfinale gegen den FC Bayern. Real Madrid hofft auf "Diamant" Özil.

Barcelonas angeschlagener Weltfußballer Lionel Messi ist nur unter Vorbehalt in den Kader für das Halbfinal-Hinspiel der Champions League am Dienstag bei Bayern München aufgenommen worden. Die endgültige Erlaubnis der Klub-Ärzte stehe noch aus, teilte der FC Barcelona mit. Messi habe allerdings am Sonntagvormittag in Barcelona ohne Probleme am letzten Training vor dem Flug nach München teilgenommen, hieß es.

Messi hatte sich Anfang des Monats im Viertelfinal-Hinspiel der Königsklasse bei Paris Saint Germain (2:2) eine Muskelverletzung im rechten Oberschenkel zugezogen. Im Rückspiel konnte der 25-jährige Argentinier deshalb zwar nur eine knappe halbe Stunde mitwirken, trug aber beim 1:1 maßgeblich zum Weiterkommen der Katalanen bei.

Im 21-Spieler-Kader fehlen die verletzten Abwehrspieler Carles Puyol und Javier Mascherano. Adriano ist wegen einer Sperre ebenfalls nicht mit dabei. Mittelfeldspieler Sergio Busquets, der an Leistenschmerzen laboriert hatte, ist dagegen wieder völlig fit. Andrés Iniesta und Dani Alves absolvierten am Sonntag wegen leichter Blessuren Physiotherapie-Übungen, teilte Barça mit.

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Beim mühsamen 1:0 (0:0) gegen UD Levante am Samstag schonte Barcelona Lionel Messi ebenso wie Abwehr-Ass Gerard Piqué. Ob Messi am Dienstag in München (20.45 Uhr/Liveticker bei SZ.de) dabei sein wird? Laut Trainer Tito Vilanova ist der 25-Jährige nach seiner Oberschenkelverletzung erst "bei 70 Prozent".

In Madrid ist vor dem Halbfinale in Dortmund am Mittwoch (20.45 Uhr/Liveticker bei SZ.de) die Zuversicht größer. Vor allem Mesut Özil wirkte mit zwei Toren beim 3:1 (1:0)-Erfolg von Real gegen Betis Sevilla bedrohlich. Cristiano Ronaldo fiel mit einem Pfostenschuss und einem Assist auf. "Aber es ist nicht alles Ronaldo in Madrid", stellte die Zeitung Marca nach Özils Gala fest und machte ihn zum "Angstmacher" für die Landsleute: Für den BVB halte Özil "Violine und Gewehr bereit".

Aitor Karanka, Assistent des wieder einmal schweigsamen Trainers José Mourinho, lobte, Özil habe "eine großartige Partie geliefert". Diese krönte er mit seinen Saisontoren Nummer sieben und acht (45., 90.), womit er seinen persönlichen Rekord von sechs Treffern aus seiner Debütsaison 2010/11 bei Real übertraf.

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Von Spaniens Presse wurde der 24-Jährige gefeiert. Sein Spiel sei "hellsichtig, geistreich und frech", schrieb die Sportzeitung AS. Özil sei "wahre Weltklasse und auf dem Weg, Iniesta den dritten Rang auf dem Podium des Weltfußballs neben Messi und Ronaldo streitig zu machen". Betis-Coach Pepe Mel schwärmte vom "Diamanten" Özil: "Er steht auf einer Stufe mit Messi und Ronaldo, es fehlen ihm nur die Tore." Doch die schoss er ja nun gegen Betis. Das 2:0 steuerte Karim Benzema bei (57.). Sevilla kam per Foulelfmeter durch Jorge Molina (73.) noch einmal heran und hatte gute Chancen zum Ausgleich, ehe Özil die Begegnung entschied.

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Den zweiten deutschen Real-Profi, Sami Khedira, hatte Mourinho ebenso geschont wie Xabi Alonso. Neben dem weitgehend schwachen Auftritt seiner Elf gab es weitere schlechte Nachrichten für den Coach: Luka Modric und Marcelo zogen sich Muskelverletzungen zu und werden in Dortmund wohl fehlen.

Der Respekt in Madrid vor dem BVB ist indes auch groß. "Ich bin nicht nur wegen Borussias Offensive besorgt, die ganze Mannschaft bereitet mir Sorgen", zitierte die Bild-Zeitung den Coach. Und Klub-Direktor Emilio Butragueño sagte: "Sie sind jung, talentiert, spielen kompakt und gefährlich. Wir mussten leiden ( in der Gruppenphase, d.Red.), aber wir sind jetzt besser, vielleicht in der besten Verfassung der Saison. Wir haben großen Respekt, aber auch große Hoffnungen."

Die hat auch Barça vor der Reise nach München. Nach dem mühsamen Sieg gegen das ultradefensive Levante (ohne Ex-Bayer Christian Lell), den Cesc Fàbregas mit seinem Tor (84.) klar machte, hat der Spitzenreiter der Primera División weiter 13 Punkte Vorsprung auf den Zweiten Real. Im Idealfall kann Barcelona bereits am kommenden Wochenende die Meisterschaft feiern.

Doch Fàbregas richtete den Fokus umgehend auf die Königsklasse. "Alles, was jetzt zählt, ist Dienstag", sagte er. Coach Vilanova sah das wohl schon vor der Begegnung so und ließ Xavi, Sergio Busquets, Pedro und Alexis Sánchez auf der Bank.

Und Barça, bei dem Eric Abidal nach seiner Lebertransplantation erstmals in der Startelf stand, schwächelte. 80 Prozent Ballbesitz, 10:1 Ecken und 18:3 Schüsse (8:0 aufs Tor) - doch kaum Ertrag. David Villa verschoss nach der Schwalbe von Andrés Iniesta einen Elfmeter (17.), ein reguläres Tor von Levantes Robert Acquafresca (47.) wurde nicht anerkannt. Vilanova sah sich also gezwungen, Xavi, Pedro und Sánchez einzuwechseln. Letzterer legte das Siegtor auf.

Doch nicht Barcelona, sondern "die Bayern machen Angst" (Barcelonas Sportzeitung Mundo Deportivo). Auch deshalb veröffentlichte der Klub Fotos von Messi, die diesen scherzend beim Training zeigen. Erst später kam die Meldung, dass Messi noch gar nicht endgültig im Aufgebot steht.

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