Eishockey:"Das ist einfach nicht genug zurzeit"

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Nach fünf Gegentoren gegen Köln räumt Ingolstadts Torwart Michael Garteig seinen Platz zwischen den Pfosten. (Foto: Heike Feiner/Eibner/Imago)

Der ERC Ingolstadt bekommt es in den Pre-Playoffs mit den vermeintlich angeschlagenen Kölner Haien zu tun - und ist im ersten Duell gegen das Team um den überragenden Justin Schütz ohne Chance. Nun muss er zweimal in Köln gewinnen.

Von Christian Bernhard

Die Laune, mit der Justin Schütz in die Pre-Playoffs der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ging, hätte besser sein können. Und das, obwohl sich der Nationalspieler, der sich in der vergangenen Saison mit dem EHC Red Bull München zum Meister gekürt hatte, mit 27 Treffern die Hauptrunden-Torjägerkrone gesichert hat. "Wenn es so weitergeht, dann ist am Mittwoch einfach Schluss", schimpfte der Angreifer der Kölner Haie am Freitag nach dem 1:6 zum Hauptrundenende gegen die Adler Mannheim, durch das es die Kölner am Sonntagnachmittag in den Pre-Playoffs mit dem ERC Ingolstadt zu tun bekamen. Schütz' Wortwahl ("Kacke, geht mir auf den Sack") machte deutlich, wie angefressen er war.

Am Sonntag bekamen die Ingolstädter die Reaktion auf diese Worte zu spüren: Der ERC, der in der vergangenen Saison im Playoff-Endspiel an Schütz' Münchnern gescheitert war, verlor Spiel eins der Best-of-three-Serie mit 1:5, weil Schütz und seine Angriffsreihe groß aufspielten: Drei Treffer erzielte er selbst, einen legte er auf. ERC-Trainer Mark French sah sich in der 29. Minute gezwungen, eine Auszeit zu nehmen, da stand es bereits 0:4. Fünf Minuten danach fiel das 0:5 - und Ingolstadts Torhüter Michael Garteig räumte seinen Platz für Devin Williams. ERC-Angreifer Marko Friedrich schaute nach dem Mitteldrittel verdutzt in die TV-Kamera: "Das ist einfach nicht genug zurzeit, die Tore schießt Köln viel zu einfach."

Er meinte die Scheibenverluste in der Vorwärtsbewegung, die den Haien einen entspannten Pre-Playoff-Nachmittag bescherten. In den Playoffs dürfe man keine Geschenke verteilen, sagte Friedrich bei Magentasport, doch das taten die Oberbayern. Das 1:5 von Patrik Virta in Minute 38, der aus dem Gewühl heraus traf, war nur noch Ergebniskosmetik. "Wir müssen schnellere Entscheidungen treffen und einfacher spielen", forderte Kapitän Fabio Wagner nach der Schlusssirene mit Blick auf das zweite Spiel der kurzen Serie, das am Mittwoch in Köln stattfindet. Dort gelte es "von Anfang an ein anderes Gesicht zu zeigen". Klar ist für den ERC: Er muss jetzt zweimal in Köln gewinnen, um noch ins Viertelfinale zu kommen.

Auch die Adler Mannheim sind erfolgreich in die Pre-Playoffs gestartet, sie setzten sich am Sonntagabend gegen die Nürnberg Ice Tigers mit 2:1 (1:0, 0:0, 1:1) durch. In einer hart geführten Partie brachte David Wolf im Powerplay die Adler in Führung (13.).Daniel Fischbuch erhöhte Mitte des Schlussdrittels, Tim Fleischer gelang erst 53 Sekunden vor dem Ende der Anschluss. Die Nürnberger müssen am Dienstag (19 Uhr) vor eigenem Publikum gewinnen, um sich die Chance aufs Viertelfinale zu bewahren.

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