Rauch stieg auf, es flogen Feuerwerkskörper und Tische durch die Luft, auch durch einige lokalen Geschäfte zog sich eine Schneise der Verwüstung: Vor dem Champions-League-Spiel der SSC Neapel gegen Eintracht Frankfurt ist es in der Innenstadt zu schweren Ausschreitungen gekommen. Einige Hundert Ultras und Hooligans des Bundesligisten trafen sich an der Piazza del Gesú, dem historischen Zentrum Neapels, und lieferten sich eine Straßenschlacht mit Polizisten. Mindestens ein Polizeiauto wurde dabei in Brand gesteckt. Ihren unrühmlichen Höhepunkt erreichte die Krawalle, als Napoli-Ultras aus den Nachbarvierteln auf die Frankfurter zustürmen wollten, mitunter wurde mit Stöcken zugeschlagen. Die Einsatzkräfte konnten Schlimmeres verhindern, aber Verletzte gab es trotzdem.
Unterstützung erhielten die Frankfurter laut italienischen Medien von rund 250 Anhängern von Atalanta Bergamo - die Ultras beider Klubs sind seit vielen Jahren alliiert. Bereits am Nachmittag war es bei einem Fanmarsch durch die Stadt zu Provokationen gekommen, unter anderem mit beleidigenden Schmähgesängen gegen die Fans der SSC Neapel und die Einwohner der Stadt.
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Um das Spiel hatte es in den vergangenen Wochen große Kontroversen gegeben. Die Präfektur der Stadt Neapel hatte den Verkauf von Eintrittskarten an Auswärtsfans verboten hatte, weil es Hinweise gegeben habe, dass es zu Ausschreitungen kommen würde. Es drohten "Gefahren für den Schutz der öffentlichen Ordnung und Sicherheit", hieß es. Als Reaktion auf das Verkaufsverbot sah die Eintracht davon ab, das Kontingent an Auswärtstickets wahrzunehmen. Die Einreise zahlreicher Frankfurter Fans wurde dadurch allerdings nicht verhindert.
Nachdem die Polizei die Situation am Mittwochabend unter Kontrolle gebracht hatte, wurden die Eintracht-Anhänger mit von der Stadtverwaltung zur Verfügung gestellten Bussen abtransportiert, andere werden von einer Polizeieskorte durch die Stadt begleitet. Die Busse seien daraufhin von neapolitanischen Fans mit Steinen und Flaschen beworfen worden, hieß es. Die Frankfurter Randalierer wurden in das Hotel zurückgebracht, das sie an der Strandpromenade beherbergt. Die Lage hat sich vorerst beruhigt. In Neapel herrscht allerdings die gesamte Nacht über erhöhte Sicherheitsstufe.