Doping:Aufatmen in Rio: Anti-Doping-Labor bekommt Lizenz

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Rio de Janeiro (dpa) - Rund zwei Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele hat das Anti-Doping-Labor in Rio de Janeiro doch noch die Wiederzulassung für die Untersuchung tausender Doping-Proben erhalten.

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Rio de Janeiro (dpa) - Rund zwei Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele hat das Anti-Doping-Labor in Rio de Janeiro doch noch die Wiederzulassung für die Untersuchung tausender Doping-Proben erhalten.

Wie die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) mitteilte, wurde die Suspendierung aufgehoben, das Labor erfülle nun internationale Standards.

Damit wurde vermieden, dass die Dopingproben wie bei der Fußball-WM 2014 in Brasilien nicht in Rio, sondern in einem anderen Labor analysiert werden müssen. Damals wurden die Proben jeden Tag nach Lausanne geflogen. „Das IOC hat die WADA-Entscheidung zur Kenntnis genommen“, lautete die knappe Mitteilung des Internationalen Olympischen Komitees auf die für die Rio-Spiele wichtige Nachricht.

In dem Rio-Labor sollen bei den Sommerspielen rund 5000 Dopingproben analysiert werden. Wäre es bei der am 24. Juni verfügten Suspendierung geblieben, hätten alle Dopingproben in einem anderen Land gebracht und dort untersucht werden müssen. In der Vergangenheit war es in Rio zu falschen Testergebnissen gekommen, weshalb 2013 schon einmal die Lizenz entzogen wurden, 2015 wurde sie wieder erteilt. Details zu den im Juni festgestellten Problemen in dem Labor nannte die WADA nicht.

Der WADA-Präsident Sir Craig Reedie habe die Aufhebung der Suspendierung angewiesen. Damit können von sofort an doch Blut- und Urinproben analysiert werden. WADA-Generaldirektor Olivier Niggli betonte: „Alle Beteiligten haben sich engagiert darum bemüht, die identifizierten Probleme zu beheben, so dass das Labor wieder arbeiten und optimal funktionieren kann für die Olympischen und Paralympischen Spiele.“ Die Spiele in Rio beginnen am 5. August.

Brasiliens Sportminister Leonardo Picciani begrüßte die Maßnahme. Nach dem Verdacht einer massiven Manipulation mit Dopingproben russischer Athleten bei den Winterspielen 2014 in Sotschi steht die Arbeit der Doping-Kontrolleure in Rio noch stärker im Fokus. Die Regierung betonte, dass man in den vergangenen Wochen eng mit den Organisatoren und dem IOC bei der Behebung der beanstandeten Probleme zusammengearbeitet habe.

Das für Olympia modernisierte Labor befindet sich an der Universität Federal do Rio de Janeiro und hat rund 188 Millionen Reais (rund 52 Millionen Euro) gekostet. Neben den 5000 Proben bei Olympia sind im September bei den Paralympischen Spielen 1000 Doping-Proben geplant.

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