Dodi Lukebakio in Berlin:Dieser Stürmer unterstreicht Herthas Ambitionen

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Ein Hattrick in der Allianz Arena. Das 3:3 der Düsseldorfer beim FC Bayern dürfte eines der besten Spiele in Dodi Lukebakios Karriere gewesen sein. (Foto: Matthias Balk/dpa)
  • Der Belgier Dodi Lukebakio ist mit Abstand der teuerste Einkauf der Hertha-Geschichte: Er soll 21 Millionen Euro gekostet haben.
  • Der Einkauf vollzieht sich nur wenige Wochen nach dem spektakulären Einstieg des Finanzinvestors Lars Windhorst bei der Hertha.
  • Ohne dessen Investment hätten die Berliner kaum einen Spieler aus diesem Preissegment kaufen können.

Von Javier Cáceres, Berlin

Es fügt sich vielleicht ganz gut, dass Hertha BSC am ersten Spieltag der neuen Saison zum FC Bayern nach München reisen muss. Denn auch wenn Herthas Manager Michael Preetz darum warb, die belgische Offensivkraft Dodi Lukebakio, die am Freitag als Neu-Herthaner vorgestellt wurde, "nicht auf dieses eine Spiel zu reduzieren", so war Lukebakios erste Visite in der Münchner Arena viel zu fulminant, als dass Assoziationen und hochtrabende Träume vermeidbar wären.

Zur Erinnerung: Im November 2018, Lukebakio stand noch in Diensten von Fortuna Düsseldorf, schoss der Belgier beim 3:3 des damaligen Bundesliga-Neulings drei Tore. "Ein spezieller Moment" sei das gewesen, sagte Lukebakio. "Aber ich möchte in meiner Karriere noch weitere besondere Momente erleben. Deswegen bin ich hier. Denn dieser Klub hat viele Ambitionen."

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Für diese Ambitionen steht auch der Einkauf Lukebakios, mehr noch als die anderen Zugänge der Berliner: Dedryck Boyata (zuletzt Celtic Glasgow), Eduard Löwen (1. FC Nürnberg) und Daishawn Redan (FC Chelsea). Für Lukebakio überweisen die Berliner angeblich 21 Millionen Euro an den englischen Erstligisten FC Watford, der Lukebakio im vergangenen Jahr an die Düsseldorfer verliehen hatte. Es ist mit Abstand der teuerste Einkauf der Hertha-Geschichte, weit vor dem bisherigen Rekordhalter Davie Selke, der angeblich 8,5 Millionen Euro kostete, als er 2017 aus Leipzig nach Berlin wechselte. "Das zeigt, wie viel Vertrauen sie in mich setzen", sagte Lukebakio. "Ich möchte es zurückzahlen."

Der Einkauf Lukebakios vollzieht sich nur wenige Wochen nach dem spektakulären Einstieg des Finanzinvestors Lars Windhorst bei der Hertha. Dessen Beteiligungsgesellschaft Tennor hatte für 125 Millionen Euro 37,5 Prozent der Anteile an der Profiabteilung des Bundesligisten gekauft. Manager Preetz unterstrich, dass es keinen direkten Zusammenhang zwischen den Windhorst-Millionen und dem Rekordtransfer gebe. Hertha habe vielmehr auch formidable Transfereinnahmen erzielt. Der österreichische Außenbahnspieler Valentino Lazaro wurde vor wenigen Wochen an den italienischen Erstligisten Inter Mailand verkauft, Lazaros Ablösesumme lag angeblich auch über der 20-Millionen-Euro-Marke.

"Es ist völlig klar, dass wir jetzt andere Möglichkeiten haben"

Doch vermutlich hätte sich Hertha ohne das Windhorst-Investment kaum in einem Preissegment bedient, das für Hertha lange Zeit als Tabu galt. "Es ist völlig klar, dass wir jetzt andere Möglichkeiten haben", sagte Preetz. Aber man werde "weiterhin sehr sorgfältig mit den Ressourcen umgehen", fügte er hinzu. Daher betonte er auch, dass die Verpflichtung des Dortmunders Maximilian Philipp "nicht zu realisieren" sei. Gleichwohl habe man nach der Verpflichtung Lukebakios das Gefühl, "dass wir uns breiter aufgestellt haben".

In jedem Fall haben sie mit dem Belgier einen Spieler im Kader, der in seiner ersten Bundesligasaison zehn Tore in 31 Spielen erzielte und vier direkte Torvorlagen gab - und damit zu den Schlüsselspielern des Klassenerhalts der Düsseldorfer Fortuna zählte. "Er passt überragend in unser Anforderungsprofil, ist offensiv auf allen drei Positionen einsetzbar. Wir freuen uns auf ihn", sagte der ebenfalls neue Hertha-Trainer Ante Covic.

© SZ vom 03.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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