Die WM-Fahrer des FC Bayern:Choupo-Moting trifft jetzt auch aus Versehen

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Für Tore gibt er manchmal auch den Bodenturner: Eric Maxim Choupo-Moting mogelt den Ball an Hertha-Torwart Oliver Christensen vorbei ins Berliner Tor. (Foto: ActionPictures/Imago)

Kamerun freut sich: Eric Maxim Choupo-Moting setzt seine beeindruckende Tor-Serie fort. Für den Kanadier Alphonso Davies dagegen wird die WM-Teilnahme wegen eines Muskelfaserrisses zu einem Rennen gegen die Uhr.

Von Javier Cáceres, Berlin

Aus Berlin gingen am Samstag auch Nachrichten um die Welt, die für zwei nichtdeutsche WM-Trainer von größter Relevanz waren. Und sie nahmen, zumindest im Falle des Kanadiers John Herdman, eine Wendung, die am Ende besser war, als anfangs zu vermuten stand. Denn als der kanadische Außenbahnspieler Alphonso Davies beim 3:2-Sieg der Bayern bei Hertha BSC in der 64. Minute ausgewechselt wurde, standen die Zeichen für Herdman durchaus auf Alarm.

Davies, der kurz zuvor beim aberkannten Treffer zum möglichen 4:2 der Bayern die Hauptrolle spielte, weil er durch eine Abseitsposition die Annullierung heraufbeschwor, hatte sich an die hintere Seite des Oberschenkels gefasst. Der Arzt habe umgehend einen Muskelfaserriss diagnostiziert, sagte hernach Trainer Julian Nagelsmann - "mindestens".

Am Sonntagvormittag gaben die Bayern aber Entwarnung. "Die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Katar ist für den kanadischen Nationalspieler nicht in Gefahr", teilten die Münchner mit. Ein Rennen gegen die Uhr dürfte es für Davies dennoch werden. Das erste WM-Spiel nach mehr als 36 Jahren steht am 23. November an (gegen Belgien), danach folgen die Partien gegen Kroatien und Marokko. Und Muskelfaserrisse ziehen bekanntlich fast immer zweiwöchige Pausen nach sich.

Die ausnahmslos positive internationale Nachricht aus dem Lager der Bayern betraf den Kameruner Eric-Maxim Choupo-Moting. Der Mittelstürmer traf gegen Hertha doppelt (37./38.) und weist nun nicht nur zehn Pflichtspieltore in 14 Partien auf. In den letzten sieben Spielen hat er stets getroffen. Er trifft nun auch noch im Stile Gerd Müllers, das heißt: auf unerklärlichste Arten. "Ja, leck mich am Arsch!", rief Herthas Kevin Prince Boateng, als er Choupo-Motings zweiten Treffer im TV gesehen hatte. "Skurril", nannte Trainer Nagelsmann das Tor: Choupo-Moting schlug mit dem Schussbein über den Ball, vom Schienbeinkopf des Standbeins flog der Ball ins Netz. Da Timo Werner die WM verletzungsbedingt verpasst, erinnerte Manuel Neuer daran, dass der Hamburger Choupo-Moting bis 2010 für deutsche Nachwuchsnationalteams aufgelaufen war. Wäre ja was gewesen: ein Mittelstürmer, der die Automatismen des Bayern-Blocks kennt. Aber Choupo-Moting entschied sich für Kamerun.

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