Deutsche Handballer besiegen Schweden:Riesengroße deutsche Erleichterung

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Deutschland besiegt Schweden souverän 29:24 und zieht bei der Handball-EM verdient in die Hauptrunde ein. Vor allem Torhüter Silvio Heinevetter und Linksaußen Uwe Gensheimer überzeugen - plötzlich hat das deutsche Team wieder beste Aussichten auf die Olympia-Qualifikation.

Mitte der zweiten Halbzeit traf sogar Pascal Hens. Der deutsche Kapitän, der sich bei dieser Handball-Europameisterschaft bislang so schwer getan hatte, wuchtete einen Wurf aus dem Rückraum sicher ins schwedische Tor. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar: Es musste ein guter Tag für die deutschen Handballer sein.

Riesenjubel: Deutsche Handballer besiegen Schweden, (Foto: dapd)

Es wurde ein guter Tag - am Ende besiegte die Mannschaft von Bundestrainer Martin Heuberger in ihrem letzten Vorrundenspiel Rekord-Europameister Schweden mit 29:24 (20:15) und verhinderte damit eindrucksvoll das drohende EM-Aus.

"Es freut mich einfach, dass die Mannschaft lebt", zeigte sich Heuberger nach dem Spiel erleichtert. "Wir haben die Schweden lange Zeit im Griff gehabt und als Mannschaft gut gespielt", erklärte auch der starke Torhüter Silvio Heinevetter.

Matchwinner war neben Heinevetter vor allem Linksaußen Uwe Gensheimer mit neun Toren. Ob die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes mit 4:0 oder 2:2 Punkten in die Hauptrunde geht, hängt vom Spiel zwischen Tschechien und Mazedonien ab. Bei einem Sieg der Mazedonier würde das deutsche Team die Idealpunktzahl mit in die zweite Turnierphase nehmen. Gegner in der Hauptrunde sind Gastgeber Serbien, Vize-Weltmeister Dänemark und Polen. Die beiden bestplatzierten Mannschaften der beiden Hauptrundengruppen ziehen ins Halbfinale ein.

Vor 4000 Zuschauern in der Cair-Arena präsentierte sich die deutsche Mannschaft gegen die bereits zuvor für die Hauptrunde qualifizierten Schweden im Gegensatz zu den ersten beiden Turnierspielen gegen Tschechien (24:27) und Mazedonien (24:23) wie verwandelt. Im Angriff geduldig und variabel, in der Abwehr konzentriert und stabil - so lautete in der ersten Halbzeit das Erfolgsrezept.

Bis zur zehnten Minute hatte das DHB-Team beim 8:3 bereits einen beruhigenden Vorsprung herausgeworfen. Die schnelle Führung gab dem Weltmeister von 2007 die zuletzt vermisste Sicherheit. Die DHB-Auswahl leistete sich im ersten Durchgang kaum einen leichten Ballverlust. Im Tor zeigte Heinevetter zahlreiche gute Paraden, so kam das deutsche Team durch schnelle Gegenstöße immer wieder zu einfachen Toren.

Nach dem Wechsel kämpften die Schweden mit einer verbesserten Abwehr- und Torhüterleistung um den Anschluss. In den ersten 13 Minuten gelangen Deutschland nur drei Treffer, und die Schweden verkürzten auf 20:23 (44.). Doch das deutsche Team behielt auch in dieser kritischen Phase die Nerven und brachte den Vorsprung über die Zeit. So machte der langjährige Bundestrainer und heutige DHB-Manager Heiner Brand auf der Tribüne ein zufriedenes Gesicht.

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