Dart:Darts-Ikone Taylor will letzten Premier-League-Titel

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London (dpa) - Phil Taylor war verdutzt. Dass er, der 16-malige  Darts-Weltmeister, beim Finale der besten vier Profis in der Premier League in London noch einmal dabei ist, verwunderte die Legende.

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London (dpa) - Phil Taylor war verdutzt. Dass er, der 16-malige  Darts-Weltmeister, beim Finale der besten vier Profis in der Premier League in London noch einmal dabei ist, verwunderte die Legende.

„Ich bin überglücklich, mich qualifiziert zu haben. Es ist ein Extra-Bonus für mich, dort hinzukommen, und ich habe ganz ehrlich gesagt nicht damit gerechnet“, sagte der 56-Jährige.

„The Power“, wie er genannt wird, ist am Donnerstag in der britischen Hauptstadt klarer Außenseiter. Nur zu gerne würde er seine langjährigen Rivalen in seinem Abschiedsjahr noch mal richtig ärgern und sich seinen letzten Premier-League-Titel sichern.

„Es gibt keinen Druck für mich, aber ich werde versuchen, den Pokal zu gewinnen, wie ich es schon sechs Mal gemacht habe“, kündigte Taylor an. Seit dreieinhalb Monaten spielen die besten zehn Profis der Darts-Szene in einem Ligawettbewerb gegeneinander - und nun wird am Final-Abend im Londoner O2 der Sieger gekrönt. 

Neben Taylor sind auch der niederländische Weltmeister Michael van Gerwen sowie die beiden Schotten Gary Anderson und Peter Wright mit von der Partie - die absolute Darts-Elite, die zuerst die beiden Halbfinals und anschließend das Endspiel austrägt.

Taylors Weg zum möglicherweise siebten Triumph führt zunächst über „Snakebite“  Wright, auf den er in der Vorschlussrunde trifft. „Ich werde ein massives Lächeln in meinem Gesicht haben, weil ich Darts 30 Jahre meines Lebens gewidmet habe“, kündigte Taylor für das Finale an.

Er wird seine Karriere nach der WM im Januar 2018 beenden. „Aber jetzt bin ich in den Playoffs, um zu gewinnen, und darauf freue ich mich“, sagte Taylor. In den ganz großen Spielen fehlte „The Power“ zuletzt immer wieder die nötige Beständigkeit und Kaltschnäuzigkeit, wie sich auch bei der WM im Januar zeigte. Und auch sein letzter Premier-League-Titel ist schon fünf Jahre her.

Die Wachablösung auf dem Darts-Thron hat sich längst vollzogen. Der 28 Jahre alte van Gerwen krönte mit seinem WM-Titel im Dezember ein hervorragendes Jahr mit 25 Titeln und ist auch beim Finale der Premier League nicht nur Titelverteidiger, sondern auch klarer Sieganwärter Nummer eins.

„Ich bin begeistert, dass ich die Gruppenphase als Erster abschließen konnte. Beim Finale spielen die vier besten Profis der Welt - ich kann es nicht abwarten“, sagte van Gerwen, der es im Halbfinale in einer Neuauflage des WM-Endspiels mit Gary Anderson zu tun bekommt. „Zwischen Gary und mir gibt es immer gute Matches“, sagte van Gerwen. Und auch wenn er jüngst gegen Wright mit 0:6 verlor, versicherte er: „Ich fühle mich gut.“

Der quer durch Europa tourende Darts-Zirkus hat längst auch die großen Hallen erobert. Die Final-Arena, „The O2“, hat eine Kapazität von 20 000 Plätzen. Und die Fans strömen verkleidet und in Massen in die Hallen. Viele davon, weil sie den Eventcharakter der Sportart lieben. Viele aber auch, um ein letztes Mal Phil Taylor live zu sehen.

Als er seinen Rückzug ankündigte, versprach der Routinier: „Ich kann es nun mehr genießen, ich bin richtig begeistert und habe Schmetterlinge im Bauch, während ich das zuvor nicht verspürte. Vielleicht tut mir genau das gut.“ Am Donnerstag kann er als  Außenseiter einen großen Coup landen.

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