Gespräch mit Skirennfahrer Clarey:"Die Grenze zwischen Angst und Selbstbewusstsein ist dünn"

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Eine Karriere voller Schräglagen: Johan Clarey auf dem Weg zu olympischem Abfahrtssilber in Peking, dem bislang größten sportlichen Erfolg seiner Karriere. (Foto: Daniel Goetzhaber /Gepa/Imago)

Johan Clarey ist 42 Jahre alt - und jagt auf den gefährlichsten Abfahrten der Welt noch immer seinem ersten Sieg hinterher. Vor der Alpin-WM in seiner Heimat spricht er über das Rezept seiner Ausdauer und die schwelenden Klima- und Sicherheitsdebatten.

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Ein paar Bestmarken wird der Abfahrer Johan Clarey, 42, in jedem Fall in die Annalen seines Sports meißeln, wenn er sich in ein paar Wochen wie angedacht aus dem Alpinrennsport zurückzieht: Der Franzose ist der älteste alpine Skirennläufer, der bei Olympischen Winterspielen eine Medaille gewann - Clarey war 41, als er im Vorjahr zu Silber in der Olympiaabfahrt in Peking raste. Silber 2019 in Åre mit 38 Jahren ist ebenfalls ein WM-Altersrekord, wie sein zweiter Platz vor knapp zwei Wochen auf der Streif-Abfahrt in Kitzbühel - älter war noch kein Gast auf einem alpinen Weltcup-Podest. Nur eine Leerstelle hat Clarey nach knapp 20 Jahren in seinem Sport nicht befüllt: Er wartet weiter auf seinen ersten Sieg, im Weltcup oder bei einer Großveranstaltung. Die Weltmeisterschaften in Méribel und Courchevel, die am kommenden Montag anbrechen, wären kein schlechter Zeitpunkt, um dies zu ändern. Aber auch ohne goldenen Rahmen wäre Clareys Karriere eine erfüllte, wie er im Gespräch schlüssig herleitet.

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