RB Leipzig sucht einen Spielort:Nun muss es schnell gehen

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Julian Nagelsmann hat die Champions League noch nie gewonnen. Dass er den FC Bayern trainiert, erhöht seine Chancen substanziell. (Foto: Jan Woitas/dpa)

RB Leipzig muss bis Montag einen Corona-konformen Spielort für das Champions-League-Heimspiel gegen Liverpool finden. Gladbach steht vor einem ähnlichen Szenario.

Von Johannes Aumüller, Leipzig/Frankfurt

Julian Nagelsmann ist der Ansicht, dass es noch immer einen Heimvorteil gibt - auch in diesen Corona-Zeiten, in denen die Stadien leer sind. Da entgeht seinem Team zwar die Unterstützung durchs Publikum, aber immerhin findet das Spiel in vertrauter Umgebung statt. Eine Reise fällt weg, auch eine Nacht in einem fremden Bett. Er selbst könne - außer in Zimmern mit Teppichböden - zwar überall gut nächtigen, teilte der Trainer von RB Leipzig am Freitag mit, "aber es gibt Spieler, die trotz Echtholz-Parkett nicht gut schlafen im Hotel".

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Nagelsmann findet oft einen sehr eigenen Sound, wenn es darum geht, wenig vergnügliche Ereignisse zu kommentieren. Ausgerechnet beim bisherigen Saisonhöhepunkt fällt für ihn und seine Mannschaft der Heimvorteil weg. Am Donnerstagabend teilten die zuständigen Behörden mit, dass das für den 16. Februar geplante Hinspiel des Champions-League-Achtelfinales gegen den FC Liverpool nicht in Leipzig stattfinden kann. Aus der Sorge vor der Ausbreitung einer Virus-Mutante gilt bundesweit ein striktes Einreiseverbot aus Großbritannien - auch für Profisportler. RB hatte zwar versucht, für die Mannschaft von Jürgen Klopp eine Ausnahme zu erwirken, aber das schlug erwartungsgemäß fehl. Deswegen muss der Klub nun rasch eine Lösung finden, wo das Spiel stattdessen stattfinden soll.

Auch Gladbach sucht nach einer Ausweichmöglichkeit

Europas Fußball-Verband (Uefa) erwartet von RB bis Montag eine Antwort. Sollte es keine Lösung geben, droht dem Klub gar eine sportjuristisch verfügte 0:3-Niederlage. Aber dazu wird es nicht kommen. "Wir arbeiten in alle Richtungen. Fest steht, das Spiel wird nicht ausfallen. Wir werden aber keine Wasserstandsmeldungen abgeben", sagte ein RB-Sprecher.

Die wahrscheinlichste Lösung ist, dass das Spiel an einem neutralen Ort in einem anderen europäischen Land stattfindet. Von Budapest bis Salzburg machten schon diverse Varianten die Runde, aber es muss sich eine Spielstätte finden, die sich mit den Corona-Bestimmungen der verschiedenen beteiligten Länder in Übereinkunft bringen lässt. Weitere Optionen wären, die Partie auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen, weil sich das Achtelfinale ohnehin über mehrere Wochen streckt und das Einreiseverbot derzeit nur bis zum 17. Februar gilt; das Heimrecht mit Liverpool zu tauschen und dafür das für den 10. März geplante Rückspiel in Leipzig auszutragen; oder das Heimrecht komplett an Liverpool abzutreten.

Diese Suche nach einem neuen Spielort betrifft nicht nur Leipzig, sondern auch Borussia Mönchengladbach. Das Heimspiel der Gladbacher gegen Manchester City ist zwar erst für den 24. Februar vorgesehen und damit nach dem bisher beschlossenen Ende des Einreiseverbotes. Allerdings kann es gut sein, dass dieses verlängert wird. Gladbachs Sportchef Max Eberl gab am Freitag zu verstehen, dass sich der Klub auf einen anderen Spielort einstelle. Man habe beim FC Midtjylland (Dänemark) und bei anderen Vereinen bereits angefragt.

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