An diesem Freitag werden die Playoff-Spiele zur Gruppenphase der Champions League ausgelost, doch die Aufregung beim FC Bayern München hält sich in Grenzen. "Um ganz ehrlich zu sein, ich weiß gar nicht genau, wer im Topf ist", sagte Stürmer Mario Gomez - er erhielt aber umgehend Aufklärung: Twente Enschede (Niederlande), Odense BK (Dänemark), FC Zürich (Schweiz), Udinese Calcio (Italien) und Rubin Kasan (Russland) stehen zur Auswahl.
Auch mit dieser Information konnte Gomez relativ wenig anfangen. "Ich kenne alle Mannschaften eigentlich nicht so gut", fuhr er fort, "aber ich glaube, dass Kasan unangenehm wäre."
Tatsächlich wird die russische Mannschaft allgemein als jene von Präsident Uli Hoeneß erwartete "harte Nuss" der Verlosung eingestuft, die den FCB treffen könnte. Der aktuelle Tabellenvierte der russischen Liga mit dem früheren Hoffenheimer Carlos Eduardo steht bereits mitten im Ligabetrieb. Und auch die Anreise schreckt ab: Den Trip ins 2700 Kilometer entfernte Tatarstan würden die Münchner gern vermeiden.
Nachdem sie nun zumindest wissen, wen sie sich nicht wünschen, kommt nach dem Freitagstraining wohl doch ein wenig Spannung auf, wenn die Spieler gemeinsam die Auslosung in Fernsehen (12.00 Uhr/ Eurosport) betrachten. "Wenn wir eh hier zusammen sind, werden wir es sicher auch anschauen", sagte Kapitän Philipp Lahm, der aber auch keine besonderen Wünsche hegte: "Wir sind der Favorit, egal, auf wen wir treffen. Und wir müssen uns qualifizieren, egal, wer da kommt."
Die Hin- und Rückspiele der dritten Qualifikationsrunde finden am 16./17. sowie am 23./24. August statt, die Gruppenphase der Champions League beginnt am 13. September.
Bastian Schweinsteiger gab die angemessene Einstellung am deutlichsten vor: "Ich denke, der Gegner, der uns zugelost wird, wird nach der Auslosung mehr schlucken als wir", sagte er. Der bislang ahnungslose Gomez betonte aber vorsorglich, dass er sich nach der Auslosung durchaus mit dem Konkurrenten beschäftigen werde: "Es ist die letzte Hürde zur Champions League, wir werden den Gegner dann natürlich sehr ernst nehmen."
Schließlich würden die Bayern allzu gerne - als erster Verein der Champions-League-Geschichte - ein Finale im eigenen Stadion gewinnen. Dann ist immerhin ein Gegner zu erwarten, den jeder kennt.lein