Champions League:"Bayern wird kompliziert und schwer"

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Real Madrid agiert im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Apoel Nikosia arg lässig, gewinnt am Ende jedoch mit 5:2 und trifft nun auf den FC Bayern. Cristiano Ronaldo macht sich bereits Gedanken über das Duell. Der FC Chelsea kassiert gegen Lissabon den Ausgleich, entscheidet die Partie jedoch kurz vor Schluss.

Real Madrid ist wie erwartet problemlos ins Halbfinale der Champions League eingezogen und fordert dort nun den FC Bayern München. Die Spanier setzten sich am Mittwochabend ohne Mesut Özil und Sami Khedira im Rückspiel mühelos gegen den zyprischen Vertreter APOEL Nikosia 5:2 (2:0) durch (Hinspiel 3:0).

Zeit für Kunststückchen: Cristiano Ronaldo von Real Madrid beim Spiel gegen Apoel Nikosia. (Foto: AP)

Cristiano Ronaldo (26., 75.), Kaka (36.), Jose Callejon (80.) und Angel di Maria (84.) erzielten die Treffer in einer erst am Ende turbulenten Partie, Gustavo Manduca (67.) und Esteban Solari (83.) trafen für die Gäste. Am 17. April gastiert die Mannschaft von Reals Trainer Jose Mourinho im Halbfinal-Hinspiel in der Münchner Arena, das Rückspiel steigt am 25. April im Stadion Bernabeau.

Zwar schonte Mourinho die deutschen Nationalspieler Özil und Khedira, schickte aber auch keine B-Elf auf den Rasen. Neben dem Dauerreservisten Hamit Altintop erhielt wie schon im Hinspiel Nuri Sahin eine Chance von Beginn an. Es dauerte bis Mitte der ersten Halbzeit, bis der Bann für die Gastgeber gebrochen war.

Marcelo flankte vom linken Flügel in den Strafraum, Gonzalo Higuain verlängerte etwas unfreiwillig mit dem Kopf und Ronaldo musste am zweiten Pfosten nur noch den Fuß hinhalten. Es war der siebte Treffer für den Portugiesen im laufenden Wettbewerb. Zehn Minuten später wurde es spektakulär. Nach einem Pass von Marcelo nahm Kaka aus 20 Metern halblinker Position Maß und schlenzte den Ball über Nikosias Torwart Ailton Almeida in den rechten Torwinkel.

Fünf Minuten später hätte der Brasilianer dann direkt nachlegen können, traf aber nur den rechten Pfosten. Real brachte die Partie bis Mitte der zweiten Halbzeit im Schongang über die Zeit und so kam Nikosia zum viel umjubelten Anschlusstreffer durch Manduca. Doch dann ging es Schlag auf Schlag: Ronaldo stellte eine Viertelstunde vor Schluss in unnachahmlicher Weise per direktem Freistoß wieder den alten Abstand her, Callejon erhöhte gar auf 4:1.

Auf der Gegenseite sah Altintop zum zweiten Mal nicht gut aus und verschuldete an Aldo Adorno einen Foulelfmeter, den Solari sicher verwandelte. Im direkten Gegenzug erzielte di Maria dann den 5:2-Endstand. Nach dem Spiel sagte Cristiano Ronaldo über das Duell mit München: "Bayern ist sehr kompliziert, sehr schwer. Es wird ein packendes Halbfinale mit zwei starken Mannschaften. Noch sehe ich uns noch nicht im Finale, denn Bayern hat eine Mannschaft, die die Champions League gewinnen kann."

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Thomas Hummel, Fröttmaning

Der FC Chelsea hat zum ersten Mal seit 2009 das Halbfinale der Champions League erreicht. Das Team von Interimstrainer Roberto Di Matteo gewann gegen Benfica Lissabon im Rückspiel an der Stamford Bridge 2:1 (1:0) und musste dabei nur kurz zittern. Das Hinspiel in Portugal hatte Chelsea 1:0 gewonnen.

Kämpfer in London: John Terry vom FC Chelsea. Seine Elf steht im Halbfinale der Champions League (Foto: AP)

Frank Lampard nutzte einen Foulelfmeter zur Führung in der 21. Minute, Javi Garcia erzielte in der 85. den Ausgleich für die Gäste, die nach Gelb-Roter Karte gegen Maxi Pereira (40.) in Unterzahl spielten. Doch Raul Meireles machte mit seinem Schuss in den Winkel alles klar (90.+2). In der Runde der besten Vier empfangen die Londoner nun Titelverteidiger FC Barcelona.

Chelsea überließ den Ball zu Beginn den Gästen, ohne dass die damit etwas Nachhaltiges hätten anstellen können. Stattdessen wurde aus dem ersten wirklich gefährlichen Angriff der Gastgeber gleich ein Tor, allerdings mit Verzögerung: Ashley Cole nahm einen langen Pass aus vollem Lauf im Strafraum an, Javi Garcia kam zu spät und rannte ihn über den Haufen.

Schiedsrichter Domir Skomina aus Slowenien, den Arsenal-Coach Arsene Wenger zuletzt noch eine "Schande" genannt hatte, lag mit seinem Elfmeterpfiff völlig richtig. Frank Lampard hatte bei seinem Schuss in die linke untere Ecke allerdings Glück, denn Benfica-Keeper Artur hatte noch die Hände dran.

Erst nach einer halben Stunde bewahrheitete sich zum ersten Mal, was Chelsea-Fan Boris Becker vor der Partie getwittert hatte: "Benfica ist gefährlich." Branislav Ivanovic musste auf der Linie den Drehschuss von Oscar Cardozo klären. Chelsea wurde mit der doppelten Führung im Rücken nun etwas nachlässig.

Doch gerade als Benfica neue Hoffnung zu gewinnen schien, machte Pereira mit seinem dummen Platzverweis wegen Foulspiels gegen John Obi Mikel die Angelegenheit für seine Mannschaft wieder ein Stück aussichtsloser. Drei Minuten nach dem Wechsel hatte dennoch zunächst Cardozo die gute Chance, Cech fischte seinen Schuss jedoch aus dem Winkel. Im Gegenzug traf Kalou den Pfosten.

Torres, der für Didier Drogba spielte, verpasste seinen ersten Champions-League-Treffer seit Oktober zweimal knapp. Garcia nutzte fünf Minuten vor dem Ende eine Unachtsamkeit von Chelsea für seinen Kopfballtreffer und sorgte doch noch für eine kurze spannende Phase.

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