Fußball:Ceferin erneut zum Uefa-Präsidenten gewählt

Aleksander Ceferin bleibt Boss von Europas Fußballverband Uefa. (Foto: Jean-Christophe Bott/dpa)

Der Slowene wird per Akklamation bis 2027 als Verbandsboss bestätigt - es dürfte seine letzte Amtszeit sein. In seiner Rede attackiert er die Bemühungen um die Super League scharf.

Aleksander Ceferin ist erwartungsgemäß als Präsident der Europäischen Fußball-Union Uefa wiedergewählt worden. Der 55-Jährige wurde auf dem 47. Kongress in Lissabon für den Zeitraum bis 2027 im Amt bestätigt. Einen Gegenkandidaten hatte es nicht gegeben. Die Abstimmung für den Einzelkandidaten fand statutengemäß per Akklamation statt, die Nationalverbände signalisierten also ihre breite Zustimmung durch Applaus. Ceferin beginnt damit seine dritte Amtszeit an der Uefa-Spitze - gemäß dem derzeit gültigen Reglement darf er danach nicht noch einmal kandidieren.

"Das bedeutet mir wirklich viel", sagte Ceferin. "Es ist eine große Ehre, aber vor allem eine große, große Verantwortung." Er werde sein Bestes geben, um die Uefa-Delegierten und den Fußball "nicht zu enttäuschen". Der Deutsche Fußball-Bund hatte dem Slowenen bereits vor dem Kongress seine Unterstützung zugesichert.

Ceferin hatte sich 2016 bei der Wahl zur Nachfolge von Michel Platini gegen den Niederländer Michael van Praag deutlich durchgesetzt. Schon bei der ersten Wiederwahl 2019 gab es keinen Gegenkandidaten. Bei der Präsidentenwahl haben die 55 Mitgliedsverbände der Uefa jeweils eine Stimme.

Ceferin nutzte seine Eröffnungsrede zum wiederholten Mal, um die Bemühungen um eine Super League zu kritisieren. "Innerhalb weniger Monate hat sich die so genannte Super League in eine Figur aus Rotkäppchen verwandelt: ein als Großmutter verkleideter Wolf, der bereit ist, dich zu fressen. Aber lässt sich tatsächlich jemand täuschen?", sagte er: "Zum Glück" sei noch keiner der Treiber "an Scham gestorben."

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