Niklas Süles Rettungstat:Eine Grätsche für den Louvre

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Niklas Süle hat die deutsche Grätschen-Kulturgeschichte um eine hübsche Episode erweitert - und zwar mit dieser Einlage im Spiel gegen PSG. (Foto: Franck Fife/AFP)

Beim 1:1 des BVB gegen Paris Saint-Germain geht die Szene des Spiels an Niklas Süle: Seine phänomenale Grätsche verblüfft Kylian Mbappé - und wird zu einem Bild von viraler Dimension.

Von Adrian Kühnel

Im Pariser Louvre-Museum hängen Bilder von historischem Charakter. Verewigungen, die geschichtsträchtige Protagonisten und Ereignisse abbilden, sind dort ausgestellt. Nun könnte ein weiteres Kunstwerk hinzukommen - zumindest, wenn es nach manchen Reaktionen in den sozialen Medien geht. Auf der Plattform X reagierte ein User auf ein Bild, das "eine unglaubliche Grätsche von Süle" zeige: "Es ist auf jeden Fall wert, dass es im Louvre aufgehängt wird."

Aber erst mal zur Entstehung jenes Bildes: Borussia Dortmund empfing am Mittwochabend in der Champions League Paris Saint-Germain und qualifizierte sich mit einem 1:1 als Gruppensieger fürs Achtelfinale. Bevor die Partie um 21 Uhr angepfiffen wurde, erschien Trainer Edin Terzic beim Streamingdienst Dazn zum Interview - und sprach vor allem über ein Thema: das Grätschen. Verteidiger Mats Hummels hatte nämlich am vergangenen Samstag in der Bundesliga Leipzigs Loïs Openda umgegrätscht und früh die rote Karte erhalten: der BVB verlor 2:3.

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Dieser Gruppen-Showdown liefert beste Unterhaltung: Dortmund ärgert PSG zum Abschluss der Vorrunde gewaltig, die Franzosen sind zwischenzeitlich fast raus - dann dreht sich im Parallelspiel alles um und die Borussia kann sich nach einem 1:1 dennoch freuen.

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"Das ist etwas, das mir nicht gefällt", merkte Terzic nun an, "wenn man zu Boden geht, muss man sich sicher sein, den Ball zu erobern." Dennoch gebe "es Situationen, in denen man die Grätsche auspacken muss, um die Körperfläche zu verlängern". Etwa dann, "um den Ball von der Linie zu grätschen".

Süle schätzt die Situation erst falsch ein, rettet dann aber famos

Als am Mittwochabend 17 Minuten gespielt waren, musste sich Abwehrspieler Niklas Süle die Worte seines Trainers in Erinnerung rufen. PSG-Linksverteidiger Lucas Hernández schlug einen langen Ball, Süle berechnete die Flugbahn unpräzise. Anders als Kylian Mbappé. Der Stürmer tauchte mit der Kugel plötzlich frei vor BVB-Keeper Gregor Kobel auf, zog links vorbei und musste nur noch ins leere Tor einschieben. Doch Süle war hinterhergesprintet, hatte Kobel wiederum rechts umkurvt, schlitterte nun grätschend parallel zu Mbappés Schuss Richtung Tor - und trat den Ball kurz vor der Torlinie in Manier eines Turners mit dem rechten Fuß weg.

Der Abwehrkoloss Süle, der gegen Weltklasse-Angreifer Mbappé mit einer Grätsche von historischem Charakter das Tor verhindert: Das Bild ging postwendend viral und wurde von Edin Terzic nach Abpfiff als "herausragend" deklariert. "Mbappé hat sich sicher sehr gewundert, dass der Ball nicht drin war", sagte der Trainer.

Süle selbst gab zu: "An meiner Stelle kann man es zuerst besser verteidigen." Doch die Szene sehe "natürlich spektakulär aus". Er habe "aus Reflex noch den Fuß hochgekriegt" - und für ein Bild gesorgt, das die Pariser bei ihrer Rückkehr in die französische Hauptstadt theoretisch gleich mitnehmen und rahmen lassen könnten.

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